Kirchhellen. Die gute Nachricht: Das Krippencafé in St. Johannes wird erstmals ganztägig öffnen. Die schlechte: Es bleibt auch nur diesen einen Tag geöffnet.
Die Gruppen und Vereine, die bis 2020 jedes Jahr mit der Ausrichtung des „Krippencafés“ im Pfarrheim St. Johannes mit einer fünfstelligen Summe soziale Projekte unterstützt haben, melden sich zu Wort: „Wir sind noch da und wir würden gerne wieder Torten backen!“ Nach dem Ausfall 2020/21 soll das Krippencafé diesmal nach Weihnachten auf jeden Fall stattfinden – wenn auch nur an einem Tag. Und ohne Torte.
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Erst zur Krippenlandschaft, dann ins Pfarrheim
22 Jahre lang war die Kombination von Krippenlandschaft und Krippencafé ein Erfolgsmodell. Tausende von Besuchern kamen jedes Jahr zu und nach Weihnachten ins Dorf, um sich die immer wieder wachsende Krippe im Altarraum der Kirche St. Johannes anzuschauen.
Zum Besuchsprogramm gehörte zwischen dem 27. Dezember und dem Fest Taufe des Herrn (6. Januar) der anschließende Besuch im Pfarrheim. Eine große Zahl von Freiwilligen aus allen Gruppen und Verbänden stifteten hunderte von Torten, backten Waffeln, kochten Kaffee und übernahmen die Bewirtung.
Zwangspause während des Kirchenumbaus
Die Zwangspause im letzten Winter war nicht nur dem Virus geschuldet: Wegen des Kirchenumbaus konnte die Gemeinde nur den Kern der Krippenlandschaft aufbauen – im Schaufenster des Schuhhauses Möller an der Hauptstraße.
Dieses Weihnachten wird es wieder eine Krippenlandschaft in St. Johannes geben. Und natürlich auch eine Krippencafé. Aber wie in der vierten Coronawelle? Das haben sich Hermine Dohmen, Ursula Dickmann und Margret Grob vom Organisationsteam immer wieder gefragt: „Wir haben viele Stunden damit verbracht zu überlegen, welche Veränderungen notwendig sind.“ Das Orga-Team hat sich sehr gefreut über das Angebot des Bottroper Sicherheitsunternehmens MSM, Zugangskontrollen und Security im Ehrenamt zu übernehmen.
„Einen Hotspot wollen wir vermeiden“
Am Ende aber gab es für zu viele Probleme keine praktikablen Lösungen: Was machen wir, wenn wir Besucherinnen und Besucher vor dem Pfarrheim warten lassen müssen, weil es gerade zu voll ist? Wie weisen wir ihnen feste Plätze zu? Wie begrenzen wir die Aufenthaltsdauer?
Deshalb haben alle beteiligten Gruppen jetzt bei einem Treffen entschieden: Das gewohnte Café im Pfarrheim wird es nicht geben. „Einen ,Hotspot Krippencafé’ wollen wir vermeiden“, sagt Hermine Dohmen.
Bewirtung auf dem Kirchenvorplatz
Also folgen die Organisatorinnen jetzt einem Vorschlag von Pastor Christoph Potowski: Das Krippencafé wird nur an einem Tag stattfinden, nämlich am Sonntag, 2. Januar, auf dem Vorplatz der Pfarrkirche. Am Morgen werden die Gruppen Stände und Pavillons aufbauen. Nach der Messe gibt es dort von 11 bis 17 Uhr Waffeln, Schnittchen, Muffins und Kuchen.
Die Krippenlandschaft von St. Johannes
Die Krippe in St. Johannes ist mit den Jahren gewachsen. Anfang der 1980er Jahre bestand sie aus der Heiligen Familie, zwei Hirten, vier Schafen und den drei Weisen aus dem Morgenland. Seit 1988 haben viele ehrenamtlich Helfer dafür gesorgt, dass die Stellfläche inzwischen 60 Quadratmeter beträgt. Die Kulissen erstrecken sich auf ca. 150 Quadratmetern Leinwand.
Keine Torten? Keine Torten, bedauert Ursula Dickmann: „Wir können nur anbieten, was wir auf einer Serviette auf die Hand servieren können.“ Dazu gibt es Kaffee und Kakao. Welche Coronaschutzmaßnahmen dabei eingehalten werden müssen, können die Organisatorinnen noch nicht abschätzen: „Das sehen wir, wenn es so weit ist.“
Aber das Prinzip sollte funktionieren, sagt das Team vom Krippencafé: „Die Besucher halten sich ausschließlich im Freien auf. Über einen Wertmarkenverkauf an einem separaten Stand wird das Finanzielle geregelt. Zusätzlich stehen Spendendosen bereit. Denn wir hoffen doch, dass wir auch einen kleinen Teil für die Unterstützung sozialer Projekte aufbringen können.“