Kirchhellen. Erneut hat Corona den Sternsingern Steine in den Weg gelegt. Und erneut haben sie trotzdem ein tolles Ergebnis gesammelt.
Jedes Jahr steht das Dreikönigssingen unter einem anderen Motto. In diesem Jahr lautet es: „Gesund werden – gesund bleiben.“ Für medizinische Hilfe für Kinder im Südsudan sind am Samstag in Kirchhellen 38.169,46 Euro zusammen gekommen, ergab die erste Zählung am Abend. Um möglichst viele Spenden sammeln zu können, haben Gemeinden in diesem Jahr sehr unterschiedliche coronakonforme Lösungen gesucht. Die Gemeinde Heilige Familie Grafenwald hat sich nach reiflicher Überlegung für den klassischen Weg entschieden.
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In Grafenwald machen 100 Kinder mit
Genau 100 Kinder im Alter zwischen zwei und vierzehn Jahren machen mit“, berichtet Katrin Overbeck (31). Sie hat in diesem Jahr zusammen mit zwei Kolleginnen zum ersten Mal die Leitung für das Dreikönigssingen übernommen. Die drei engagierten Gemeindemitglieder haben diese Aufgabe von einem erfahrenen Team übernommen, das zuvor 20 Jahre lang aktiv war.
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War für diesen Wechsel auch Corona verantwortlich? „Nein“, sagt Katrin Overbeck. „Der Generationswechsel stand schon lange fest und es gab eine geordnete Übergabe.“ So blieb das bewährte Konzept weitgehend erhalten. Die Kinder ziehen in kleinen Gruppen von 4-8 Teilnehmern nach einer vorher abgestimmten Straßenaufteilung von Tür zu Tür. Jede Gruppen wird von einem Erwachsener oder einem Jugendlichen begleitet.
Was wegen Corona diesmal nicht geht
„Ein paar Abstriche muss man aber coronabedingt doch machen“, bedauert Katrin Overbeck. „In den Vorjahren konnten wir allen Teilnehmern immer ein Mittagessen anbieten. Darauf müssen wir jetzt leider verzichten. Und natürlich gehen die Sternsinger nicht in die Häuser, sondern bleiben vor der Tür.“ Auch für den Segen gibt es eine kreative Lösung: Für jeden besuchten Haushalt ist ein Schild mit 20*C+M+B+22 vorbereitet. Um das Schild kontaktlos zu übergeben, können sich die Besuchten jeweils ein Exemplar aus einer Art Kescher nehmen, den einer der drei Könige dafür bereithält.
In der Gruppe von Petra Messerschmidt (47) hat Leo (9) alias Balthasar diese Aufgabe übernommen. Er ist gemeinsam mit Pia (8) alias Kaspar und Ben (7) alias Melchior unterwegs. Für Haushalte, bei denen niemand persönlich erreichbar ist, gibt es in diesem Jahr Handzettel, die die Kinder in die Briefkästen werfen. Auch sie enthalten den Segen, gute Wünsche zum neuen Jahr und die Kontodaten für das „Gesund werden – gesund bleiben“-Projekt.
Auch Süßigkeiten werden weitergeleitet
Und sind die Sternsinger mit ihrem Ergebnis zufrieden? Jan (12), der Sternträger der Gruppe, weist auf die Sammeldose hin und nickt. Das gedämpfte Klimpern der Dose ist ein gutes Zeichen. Da sind neben Münzen auch einige Scheine drin. Außerdem ist der Handwagen, den die Gruppe mit sich führt, reichlich mit Süßigkeiten gefüllt. „Wenn die originalverpackt sind und ein gültiges Haltbarkeitsdatum haben, werden die auch weitergeleitet“, erklärt Petra Messerschmidt. „Und obwohl die Sternsinger davon natürlich auch etwas für sich nehmen dürfen, halten sie sich doch sehr zurück. Es ist ihnen wichtig, dass die Spenden bei den bedürftigen Kindern ankommen.“ Am Ende sind 14.259 Euro erzielt worden. „Rekordverdächtig!“, freut sich Katrin Overbeck.
Dank an die Spender und die Sammler
Die Gemeinde St. Johannes bedankt sich herzlich bei allen Spendern. Ein großer Dank geht auch an alle Sternsingerinnen und Sternsinger und natürlich auch an alle Helfer, die zum Gelingen der Aktion beigetragen haben; „Sie haben nicht nur den Segen gebracht, Sie sind selbst ein Segen“.Wer keinen Besuch bekommen hat, erhält die Segensschilder in allen Kirchen der Pfarrei. Wer die Sternsinger-Projekte unterstützen möchte, kann einen beliebigen Betrag an die folgende Stelle überweisen: Kindermissionswerk ‘Die Sternsinger’ e.V. IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31BIC: GENODED1PAX, Pax-Bank eG