Bottrop.. Die neue Awo-Kita an der Aegidistraße hat 30 Plätze für Mädchen und Jungen zwischen null und sechs Jahren. Die Einrichtung arbeitet integrativ.


Die „Villa Kunterbunt“ wird ihrem Namen auch nach außen hin gerecht: In kunterbunten Buchstaben leuchtet der Schriftzug über dem Eingang. Ende des Monats wird sich die neue Kita der Awo an der Aegidistraße bei ihrer Einweihungsfeier der Öffentlichkeit vorstellen.

Bereits im August haben Britta Kösling und ihr fünfköpfiges Team die ersten Kinder aufgenommen. Inzwischen sind auch die letzten Arbeiten in den Räumen beendet, bis zur offiziellen Einweihungsfeier am 27. März soll dann auch das Außengelände fertiggestellt sein. Zur Feier erwartet die Kita die Kinder, ihre Familien und viele geladene Gäste.

Früher war hier die Fleischerei Bartz

Viele Nachbarn haben der neuen Kita zwischenzeitlich schon einen Besuch abgestattet. Denn sie kannten die ehemaligen Geschäftsräume an der Aegidistraße noch ganz anders, nämlich als Fleischerei Bartz. Frank Kien, der Eigentümer des Gebäudes, hat den alten Laden nach den Vorstellungen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Trägerin der Kita und Mieterin kräftig umgebaut, Britta Kösling und die stellvertretende Kita-Leiterin Daniela Röse, beide langjährige Mitarbeiterinnen der Awo, konnten viele Ideen, Vorschläge und Wünsche einbringen.

30 Kinder haben hier inzwischen ihren Platz in zwei Gruppen gefunden. In der einen werden zehn Kinder zwischen null und drei Jahren betreut, in der anderen 20 zwischen zwei und sechs Jahren. „Wir haben aber bereits eine Warteliste“, erklärt die Kita-Leiterin. Plätze gerade für die ganz Kleinen seien sehr begehrt, viele Eltern kommen auch aus anderen Stadtteilen. Aber auch ältere Kinder warten noch auf einen Kindergartenplatz.

Die Kita arbeitet auch integrativ

Nachfrage besteht auch nach Inklusionsplätzen, denn die Kita wird demnächst auch integrativ arbeiten. Für zwei Kinder mit besonderem Förderbedarf, die die Kita bereits besuchen, läuft das notwendige Antragsverfahren. Zwei Mitarbeiterinnen im fünfköpfigen Team sind ausgebildete Integrationsfachkräfte, eine Heilpädagogin steht quasi in den Startlöchern. Insgesamt drei Kinder mit Förderbedarf könnte die Kita derzeit aufnehmen.

Balou heißt eine ganz spezielle „Fachkraft“ im Kita-Team, die elf Jahre alte Maltipoo-Hundedame mit samtweichem, weißen Fell, die der Kita-Leiterin Britta Kösling gehört. Gemächlich inspiziert sie die Kita-Räume, schnuppert hier, lässt da sich von zärtlichen Kinderhänden knuddeln und legt sich mitten rein ins größte Kindergetümmel.

In der „Villa Kunterbunt“ gehört tiergestützte Pädagogik nämlich zum festen Konzept. Balou hat alle vorausgesetzten Impfungen, ist in der Hundeschule ausgebildet worden, kennt genau die Regeln und darf weder Küche noch Schlafräume betreten.

Waldwichtel erkunden die Natur

Der Vierbeiner unterstützt die psychomotorische Entwicklung der Kinder, erleichtert ihnen die Kontaktaufnahme zu anderen, hilft beim Abbau von Ängsten und bringt sie auch in Bewegung, in dem er sie zum Spielen auffordert. Balous Nachfolgerin Lilly ist auch schon in der Kita und wird auf ihren künftigen „Job“ vorbereitet.

Natürlich sind Balou und Lilly auch dabei, wenn es ab geht in den Wald, denn Waldpädagogik ist ein weiterer Schwerpunkt im Kitakonzept. Bei Wind und Wetter geht es einmal in der Woche mit den Kindern per Bus der Vestischen zum Köllnischen Wald.

Nach dem gemeinsamen Frühstück starten die Kinder, gut verpackt in Matschsachen. Als Waldwichtel erleben sie hier Natur pur, verfolgen den Wechsel der Jahreszeiten bei unterschiedlichem Wetter, entdecken und erforschen ihre Umwelt. Den ganzen Tag bleiben die Kinder in der Natur, für mittags haben einen Imbiss dabei. Denn an den Waldtagen bleibt die Küche in der Kita kalt.

Ihre Eröffnung feiert die Kita (Aegidistr. 75) am Freitag, 27. März, von 14 bis 17 Uhr mit allen Kindern, ihren Familien und vielen geladenen Gästen. Dann gibt es einen Tanz der Kinder zum Pippi-Landstrumpf-Lied, Mitmachaktionen, Kinderschminken und Sekt für die Großen.