Bottrop-Kirchhellen.. Mit der 27. Auflage startet am Samstag die Motorrad-Veteranen-Rallye. Die Planungen dafür laufen seit mehr als einem halben Jahr. Den Veranstalter Veteranen-Club gibt es seit 1982


Das laute Röhren der Motoren ist Musik in ihren Ohren. Jochen Pieper und Sebastian Fiele sind Oldtimer-Anhänger mit Benzin im Blut. Beide Männer haben die Motorrad-Veteranen-Rallye, die am Samstag ab 9 Uhr über die Bühne geht, geplant. Aber wohin die Reise führt, halten sie geheim.

„Ins Münsterland“, sagt Sebastian Fiele kurz und knapp. Nur so viel verrät er: Der Startpunkt ist das Brauhaus am Ring. Das Ziel ist der Hof Haubold am alten Postweg. Auf die Frage, was noch so passiert, hüllen sich beide in Schweigen.

Zum WAZ-Vorgespräch zur Rallye haben sie ihre Maschinen mitgebracht. Jochen Pieper sitzt auf einer M 72 – ein Gespann, das die russische Armee im Zweiten Weltkrieg einsetzte. Pieper berichtet, dass die Maschine nur eine Kopie der BMW R 71 sei. Die Konstruktionspläne landeten damals wohl in russischen Händen. Sebastian Fiele hat eine Zündapp, Baujahr 1956, am Start. Als Pieper den Motor seiner M 72 startet, geht jedem Motorenliebhaber das Herz auf. Das Geräusch ist unbeschreiblich. Ein Hauch von Nostalgie und Freiheit liegt in der Luft.

Seit mehr als sechs Monaten sind beide intensiv mit der Tour-Planung beschäftigt. Vor allem haben sie sich Gedanken darüber gemacht, was für Aufgaben die Teilnehmer an den einzelnen Stationen erledigen sollen. Je erfolgreicher und geschickter sie dort die Aufgabe erfüllen, umso mehr Punkte werden ihnen letztlich angerechnet. Am Ende der Rallye werden alle Punkte zusammengezählt und die Sieger gekürt. „Ein Fragebogen, wie in den vergangenen Jahren, wäre eine Möglichkeit für eine Aufgabe“, lässt sich Fiele zumindest ein wenig in die Karten schauen. Auf dem Bogen würden Fragen stehen, die ein leidenschaftlicher Motorradfahrer im Handumdrehen beantworten könnte. Mit dem Wettergott haben die beiden auch schon Kontakt aufgenommen. „Wir haben gutes Wetter bestellt“, sagt Fiele mit einem Augenzwinkern und blickt danach zum bewölkten Himmel.

„Es gibt bereits 51 Anmeldungen“, so Pieper. Entweder allein oder im Gespann werden rund 70 Personen mit ihren alten Maschinen durch das Münsterland brausen. Seit 1986 zeigen die stolzen Besitzer alle zwei Jahre ihre heißen Öfen. „Es lohnt sich jedes Mal“, meint Sebastian Fiele.