Bottrop. Annette Friedenstein zeigt ihre Porträt-Serie, die sie vor einigen Jahren begann, jetzt in der Volksbank. Zu sehen sind etwa 40 Arbeiten.
Sie holt seit einigen Jahren die Kreativen der Stadt vor die Kamera - und alle machen bereitwillig mit: Annette Friedenstein, Inhaberin des alteingesessenen Fotoateliers auf der Kirchhellener Straße, hat ihre Serie mit Porträts Bottroper Künstlerinnen und Künstler erneut erweitert - und zeigt die Arbeiten derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft - in der Volksbank an der Kirchhellener Straße.
In Farbe und Schwarz-Weiß
Dabei hat sie längst die Schwarz-Weiß-Pfade verlassen, wie die jüngeren Arbeiten mit den Malern Dieter Drewes oder Künstlerbundmitglied Dieter Haf zeigen. Aber auch die im Herbst verstorbene Vorsitzende der Kunstgemeinschaft, Bernhardine Lützenburg, setzt Annette Friedenstein mit kräftigen Rottönen ganz typisch in Szene.
Dass bei den Musikern eher Schwarz-Weiß vorherrscht mag ein Zufall sein. Aber mit einigen der bekannten Größen der Stadt, darunter Ruth Miketta im Kammerkonzertsaal bei selten zu erlebendem Tageslicht oder Jürgen Pluta gelingen ihr eindringliche Studien. Bei anderen müssen die Jüngeren erst einmal überlegen. Ernst Krichel kennen die Meisten sicher vom Wochenmarkt („die besten Fischbrötchen“, wie jemand raunt). Aber Annette F'riedenstein erinnert an die legendären „Ricktes“, deren Gitarrist Krichel war. Und auf einmal kommt die Vergangenheit zum Vorschein: Krichel war einst Produzent, u.a. von Grönemeyer und Helge Schneider, hatte eine Werbeagentur, war einst mit „Ariola“ im Geschäft, allein das wäre eine eigene Geschichte wert...
Musiker, Maler und Kabarettisten
Im engen Flur der Volksbank umarmt Krichel „seine“ Fotografin, was sicher soviel bedeutet wie „gut getroffen“. Volksbank-Chef Eberhard Kreck freut sich über die vielen Kreativen auf dem Flur. Dabei dürfte Bottrops Vorzeigekabarettist Benjamin Eisenberg sicher zu den jüngsten der Porträtierten gehören.
Leider sind die Konterfeis auf der ersten Etage des Geldhauses zunächst etwas versteckt. Aber wer einmal die Treppe links vom Haupteingang entdeckt hat, wird oben für den Aufstieg belohnt. „Es gibt in Bottrop sicher keinen, der nicht wenigsten einen auf den Fotos kennt“, so ein Besucher bei der Eröffnung.