Bottrop. Coronavirus: Bei der Polizei ist eine Flut von Fragen zu Kontaktverboten eingegangen. Sie wird der Stadt Bottrop auch helfen, sie durchzusetzen.

Die Polizei meldet eine Flut von Anfragen per Mail und per Telefon zu den Kontaktverboten, die das Coronavirus eindämmen sollen. Das bestätigt Polizeisprecherin Ramona Hörst: „Wir bekommen die Anfragen schriftlich und telefonisch.“ Im Rahmen der „Amts- und Vollzugshilfe“ wird sie den Bottroper Krisenstab auch bei der Durchsetzung der Verbote helfen. Außerdem versucht Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen, ihre Beamten bestmöglich zu schützen vor dem Coronavirus.

Am Samstagabend hat die Polizei auf der Osterfelder Straße eine öffentliche Corona-Party gesprengt. Gegenüber der Martinskirche hatte sich eine Gruppe zum gemeinsamen Alkoholkonsum getroffen. „Ein Teil der Leute war schon weg, als die Kollegen eintrafen“, berichtet Ramona Hörst. Den verbliebenen Zechgenossen haben die Beamten dann mit Ordnungswidrigkeitsanzeigen und Platzverweisen klar gemacht: Sowas geht gar nicht in diesem Tagen.

Über Notruf nur Notfälle melden

Nur noch zu zweit oder in der Familie auf die Straße - kein Wunder, dass viele Menschen dazu Fragen haben, sagt die Polizeisprecherin: „Das ist für uns alle neu.“ Die Polizei bittet aber dringend darum, die richtigen Wege einzuhalten. Über die Nummer 110 sollen nur Notfälle gemeldet werden, die umgehend ein polizeiliches Einschreiten erfordern: beispielsweise Unfälle oder Straftaten.

Bürger, die Hinweise geben wollen oder Fragen zu polizeilichen Angelegenheiten haben, wählen die 0800 2361 111 und lassen sich mit den zuständigen Dienststellenverbinden. Darüber hinaus stehen Informationsquellen der Stadt in Form von Internetpräsenz und Hotline für fachliche Fragen rund um das Thema Pandemie zur Verfügung. „In dieser Krisenzeit arbeiten Stadtverwaltung, Polizei und andere Behörden selbstverständlich eng zusammen, um Aufgaben effizient zu meistern.“

Auch am Eingang zur Bottroper Hauptwache gelten Schutzmaßnahmen.
Auch am Eingang zur Bottroper Hauptwache gelten Schutzmaßnahmen. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Polizei richtet Pandemiestab ein

Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen hat neben bereits vorhandenen Grundkonzepten einen Pandemieberatungsstab eingerichtet und mit den Planungen zu möglichen Auswirkungen des Coronavirus beauftragt. „In Krisensituationen ist es besonders wichtig, koordiniert Entscheidungen zutreffen. Wir intensivieren alle notwendigen Vorsorgemaßnahmen gegen die Verbreitung des Virus unter den Polizeibeschäftigten, um die Zahl der Erkrankungen in den eigenen Reihen so gering wie möglich zu halten“, sagt sie.

Der Beratungsstab hat erste Maßnahmen beschlossen: Alle Einsatzwachen und die Kriminalwache wurden mit Schutzmasken ausgestattet. Alle Einsatzfahrzeuge sind mit Hygienesets ausgerüstet. Das haben die Kollegen schon seit Jahren auf den Einsatzwagen“, sagt Polizeisprecher René Borghoff, „weil sie auch bisher schon mit Menschen zu tun hatten, bei denen der Verdacht bestand auf eine HIV- oder eine Hepatitis-Infektion“.

40 neue Pandemiehelfer


Dazu kommen jetzt bei Bedarf Schutzanzüge, Atemschutzmaske und Schuhschutz. 80 Pandemiehelfer schulen ihre Kollegen, wie sie sie richtig an- und ausziehen und entsorgen, ohne sich einer Infektionsgefahr auszusetzen. 40 weiter Pandemiehelfer sollen zügig vom polizeiärztlichen Dienst geschult werden.

Mundschutz für Besucher auf der Wache

Bürgerinnen und Bürger die zwingend eine Polizeidienststelle aufsuchen müssen, haben den jeweiligen Haupteingang zu nutzen und den Anweisungen der Kolleginnen und Kollegen zu folgen. Am Nachmittag hat die Polizei diese Regelung verschärft. Besucher haben ab sofort auf Anweisung Mundschutz und Einweghandschuhe zu tragen. Diese werden auf den Dienststellen ausgegeben. Im Zweifel rät er: „Vorher anrufen. Die Kontaktdaten finden sich im Wachenfinder der Polizei.“ (https://polizei.nrw/wachenfinder)