Bottrop.. Die letzten Azubis machen derzeit dort ihre Ausbildung. Und demnächst werden die letzten 1300 Meter Strecke unter Tage in den Berg getrieben.
Die Belegschaft des Ende 2018 schließenden Bergwerks Prosper-Haniel geht die letzten zweieinhalb Jahre der Bottroper Bergbaugeschichte mit „sehr guten Zahlen“ und Stolz auf die eigene Leistung an. Das berichten Werksleiter Jürgen Kroker und Betriebsratschef Mirko Skela nach der Betriebsversammlung. Sowohl bei der Produktion als auch bei der Vorleistung und in Sachen Arbeitssicherheit stehe das Bergwerk bestens da.
"Damit sind die Vorleistungsarbeiten beendet"
„Die sehr guten Zahlen, die wir heute vorgelegt haben, sind das Ergebnis harter Arbeit einer hoch motivierten Mannschaft“, sagte Skela. Bei der Kohle-Förderung sei das Bergwerk derzeit 400 000 Tonnen über Plan, die gesamte Jahresförderung der RAG sei bereits verkauft. Die Auffahrung der letzten Strecken unter Tage sind bis zum Jahresende wohl erledigt. 3000 Meter habe die Vorleistung bis Ende Mai aufgefahren, es bleibt ein Rest von 1300 Metern. Und wieder ein letztes Mal, sagt Kroker: „Damit sind die Vorleistungsarbeiten auf Prosper-Haniel beendet.“ Bernd Beier, Betriebsdirektor für Personal- und Sozialfragen, muss für die Vorleistungs-Mitarbeiter dann neue Aufgaben finden.
Die öffentliche Diskussion um die Belastung des Grubenwassers mit giftigem PCB war ein Thema auf der Betriebsversammlung. Werksleiter Kroker berichtete, gemeinsam mit der Bezirksregierung Arnsberg seien unter Tage neue Proben gezogen worden. Ergebnis: „Große Teile unseres Grubengebäudes sind frei von PCB.“ Im Süden des Abbaugebietes seien an drei Stellen, die in den 1980er Jahren aufgefahren worden seien, Häufungen von PCB festgestellt worden.
Acht seit mehr als 16 Jahren unfallfreie Reviere
„Die Proben zeigen PCB, stellen aber keine Gesundheitsgefährdung dar“, sagte Kroker. Betriebsratschef Skela unterstrich: „Beim Thema Grubenwasser gibt es für unsere Mitarbeiter keinerlei PCB-Risiken.“ Zum Thema Gewässerbelastung durch PCB zitierte Kroker eine Untersuchung, nach der pro Jahr 71,8 Kilo PCB den Rhein belasteten. Kroker: „Aus Grubenwässern kommen davon gerade mal 120 Gramm. Mich wundert, dass die Öffentlichkeit sich so wenig für die anderen 99,8 Prozent interessiert.“
„Hervorragend“ nannte Personaldirektor Beier die Zahlen zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Zahl der Fehltage liege extrem niedrig, acht Reviere sind seit 6000 Tagen, also mehr als 16 Jahre, unfallfrei geblieben. Betriebsratschef Skela lobt die Truppe: „Ohne Euer Engagement wäre dieser Erfolg nicht möglich.“
"Wir sind auf einem guten Weg"
Die Zahl der Mitarbeiter wird von 2912 über 2830 zum Jahresende auf rund 1000 bis zur Stilllegung des Bergwerks Ende 2018 sinken. Derzeit hat das Bergwerk noch 183 Auszubildende. Beier: „Wir sind auf einem guten Weg, Anfang 2018 alle Auszubildenden erfolgreich durch die Abschlussprüfung zu führen.“
Und wieder ein letztes Mal.