Bottrop..

Das Erzbistum Freiburg hat auch bei Bottroper Katholiken für Aufsehen gesorgt. Und es hat Hoffnungen geweckt, Hoffnungen auf einen anderen Umgang mit den Katholiken, die zum zweiten Mal verheiratet sind. „Das war mehr als überfällig. Ich hoffe aus tiefster Seele, dass sich Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck dem anschließen wird“, sagt Rita Brauckmann, Vorsitzende des Katholikenrates zur Freiburger Initiative. „Das kann man eigentlich nur begrüßen“, sagt auch Andreas Pläsken, Mitglied des Vorstands im Katholikenrat. Und von Propst Paul Neumann kommt ebenfalls nur Zustimmung.

Thema der Pfarrkonferenz

Das Erzbistum Freiburg hatte am Montag eine neue „Handreichung“ für seine Seelsorger veröffentlicht. Darin wird Katholiken erlaubt, nach einer zweiten standesamtlichen Trauung an der Kommunion teilzunehmen. Bisher waren sie davon ausgeschlossen. Bedingung dafür sind Gespräche mit Geistlichen. Die Handreichung gilt bisher nur für das Erzbistum.

Propst Neumann begrüßt den Vorstoß aus dem Süden. „Ganz neu ist es jedoch nicht“, erklärt er. Denn alle Seelsorger hätten auch vorher bereits die Möglichkeit gehabt, im Einzelfall auch einem zum zweiten Mal verheirateten Katholiken die Kommunion zu geben. Und auch wenn sich daher für ihn und seinen Umgang mit Wiederverheirateten nichts ändere, sei es dennoch eine hilfreiche Handreichung. „Weil man nicht allein dasteht und entscheiden muss, sondern weil man die Kirche hinter sich weiß.“ Hilfreich sei das Dokument auch, weil es die Situation von Geschiedenen und Wiederverheirateten ganz neu beleuchte, verdeutliche, „dass sie einen Platz in der Kirche haben“.

Propst Neumann weiß Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck „inhaltlich und gedanklich nicht weit weg“ von dem, was in der Handreichung steht. Denn über das Thema habe der Bischof auf einer der vergangenen Pfarrkonferenzen gesprochen – wenn auch vor allem unter arbeitsrechtlichen Aspekten. „Denn die Ehe kann nicht das alleinige Kriterium für eine katholische Lebensform sein“, sagt er. Auch wenn die Kirchen-Praxis bisher so aussehe.

Rita Brauckmann setzt nun große Hoffnungen in den Ruhrbischof. „Er hat das Thema ja auch im Laufe des Dialog-Prozesses aufgegriffen. Ich hoffe, dass die Bewegung weiter geht.“

Und dass sie weitergeht, davon ist Andreas Pläsken überzeugt. „Wir als Laien sorgen auch dafür, dass es weitergeführt wird“, sagt er.