Bottrop.. Im Josef-Albers-Gymnasium feiert das Ensemble der Ballettschule Zurhausen den Erfolg des neuen Handlungsballetts und begeistert das Publikum.
Einen besseren Tag hätte sich die Ballettschule Zurhausen wohl kaum aussuchen können – passend zur großen Premiere des Stückes „Die Schneekönigin“ wehte auch draußen ein eisiger Wind. In monatelanger Detailarbeit haben die rund 110 Tänzerinnen und Tänzer unter der Führung der Studioleitung das neu interpretierte Märchen von Hans Christian Andersen einstudiert.
In der Ballettmusik des Finnen Tuomas Kantilenen wechseln sich ruhige, klassische Klänge mischen sich mit schnelleren und spannungsreichen Sequenzen ab. Eine wunderbare Partitur, ursprünglich für das finnische Nationalballett komponiert.
Geschickte Lichtführung
Von Anfang an überzeugen Emily Lee und Riema Abbas, die am Premierentag die Rollen der beiden Kinder Greta und Kai verkörpern. Mit einer verspielten Leichtigkeit erzählen sie die Geschichte um den Jungen, der gegen das Böse in sich ankämpft. Auch das Zusammenspiel mit der Mutter, dargestellt von Nele Osterhoff, gelingt überzeugend. Doch das gesamte Ensemble zeigt am Premierentag sein Können auf eindrucksvollen Niveau.
Auf dem Abendmarkt erscheint der Teufel - ausdrucksstark getanzt von Elena Kondera - und entführt den kleinen Kai in eine kalte, herzlose Welt aus Schnee und Eis.
Dabei verstärkt auch das Zusammenspiel aus abstraktem Bühnenbild und geschickter Lichtführung für die Zuschauer den Eindruck einer magischen Märchenwelt. Besonderen Charme geben die kleinen Engelchen und Teufelchen dieser Märchenchoreografie. Die jungen Tänzerinnen (und Tänzer) haben sichtlich hart gearbeitet.
Trotz minimaler Synchronschwierigkeiten ist die Darstellung von Gut und Böse im ersten Akt durchweg gelungen. Die Szenen, choreografiert von Barbara Babkova, sind fein gearbeitet.
Zwischen klassisch und modern
Ein Höhepunkt des Balletts: der Schneesturm im ersten Akt, in dem Eisperlen, Eisblumen, Schneeflocken, Eiskristalle, Kälte und die Schneekönigin höchst selbst (Lisa Jandewerth) in einem minutenlangen Ensemble ein Zusammenspiel liefern, das nicht nur wunderschön anzusehen ist, sondern auch die Qualität der Tänzerinnen unter Beweis stellt.
Dabei begeistert die Mischung aus klassischer Ballettsprache und zeitgenössischem Tanz. Zuweilen verlaufen die Grenzen - stets aber bleibt die reine Freude am Zuschauen.
Erzählt wird die alte Geschichte sanft und ohne Hast. Für Gretas Reise durch Spanien, Asien, Russland, Schweden und den Orient stehen wunderschön anzusehende Folkloretänze. Der finale Kampf zwischen Sonne und Schneekönigin kommt überaus elegant daher. Hervorzuheben sind aber auch die liebevoll gestalteten Kostüme, die jede Bewegung der Tänzerinnen umschmeicheln. Ganz in Weiß mit romantischen Tutus die Welt der Eisperlen und -blumen. Als Kontrast dazu die farbenfrohen Kostüme in den Folkloreszenen.
Fazit: Eine schön choreografierte Geschichte verbunden hoher Ensembleleistung, die die stehenden Ovationen der Zuschauer am Premierensamstag verdient hat.
Noch zwei Aufführungen in Gladbeck
Die beiden nächsten Aufführungen der Schneekönigin finden am Samstag, 10. und Sonntag, 11. März in der Mathias-Jakobs-Stadthalle in Gladbeck statt.
Karten hierfür gibt es an der Tageskasse der Gladbecker Stadthalle oder sofort im WAZ-Leserladen an der Osterfelder Straße 13 in 46236 Bottrop.