Kirchhellen. Das Wetter drohte den ambitionierten Fahrern einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Mit Sorgenfalten blickten Fahrer und Zuschauer vor dem Start des 3. „Race@Airport” in den Himmel: Keine Besserung in Sicht, das Rollfeld auf dem Flugplatz Schwarze Heide musste offenbar auf regennasser Fahrbahn stattfinden.
Doch kurz vor dem regulären Start des Beschleunigungsrennens hatte Petrus ein Einsehen: Der Regen ließ nach und Organisator Michael „Gust'l” Augustin konnte Entwarnung geben. Der Wetterradar im Tower kündigte vorerst eine Regenpause an. Das schlechte Wetter hatte jedoch seine Spuren hinterlassen: Noch in der Nacht bastelte Tom Griesböck an der Lichtschranke, um sie wetterfest zu machen. „Durch die dicken Regentropfen konnte keine exakte Zeit gemessen werden”, erklärte er. „Nun haben wir aber alles im Griff.” Dem Start stand also nichts mehr im Wege.
Auf 109 Dezibel
Während die ersten Fahrzeuge zum Rollfeld des Flugplatzes kurvten, bastelten oder polierten andere noch eifrig an ihren Karren. So wie Hugo Sewing und Michael Altemeyer. Während der Gelsenkirchener Sewing vor dem Start noch einmal ordentlich auf die Tube drückte, warf sein Kollege Altemeyer einen Blick auf den Dezibelmesser, um die Lautstärke des Formula-V 1300er zu erfassen. Auf satte 109,5 Dezibel brachte es Sewings VW, der sogar in der Profi-Rennserie der Formula-V seine Runden dreht. „Quasi ein Vorgänger der heutigen Formel-1-Rennautos”, erklärte Altemeyer. Der Dorstener ist jedoch auch mit einem eigenen „Nostalgie-Fahrzeug” angereist. Mit seinem Geländewagen, einem Jeep CJ-7, ging Altemeyer bereits im vergangenen Jahr an den Start. Etwa 100 Stunden Arbeit steckt er jährlich in sein 160 Stundenkilometer schnelles Gefährt. „Das mache ich aber sehr gerne”, bestätigt Altemeyer.
Wir sind halt wie Bekloppte
Nur ein paar Meter weiter präsentierten Sophia Engel und Matthias Metz ihren 150-PS starken VW. Nach sechs Jahren Arbeit konnten sie ihr Fahrzeug im letzten Jahr erstmals beim Beschleunigungsrennen vorstellen. „Da steckt sehr viel Arbeit drin”, bestätigte Engel, die sich an diesem Tag hinter das Steuer setzte. Dabei würden beide gerne viel häufiger ihr Können unter Beweis stellen: „Wir sind halt wie Bekloppte”, scherzte Metz, „wenn es ginge, würden wir jedes Wochenende fahren.” So sieht es auch Lothar Kopp. „Das ist einfach eine Riesen-Gaudi”, strahlte der Duisburger, der sich auch vom anfänglichen Regen nicht die Stimmung verhageln ließ. Dabei sei es mit seinen Karts auf der anfangs regennassen Fahrbahn keineswegs ungefährlich: Schließlich sitzt er bei knapp 200 Stundenkilometern nur wenige Zentimeter über dem Boden. „Die Gefahr von Aquaplaning wäre bei nasser Bahn natürlich sehr groß”, erklärte Kopp. Trotzdem misst er sich gerne mit Autos und Motorrädern. „Damit haben wir letztes Jahr sogar ein Motorrad verblasen”, freute er sich über seinen letztjährigen Triumph.