Bottrop.. Heute jährt sich die Eröffnung der Parklandschaft, die der niederländische Künstler Piet Oudolf auf dem Areal der alten Kläranlage im Ortsteil Ebel schuf.
Lange Jahre hatten die Bürger auf diesen Tag gewartet, genau heute vor fünf Jahren war es dann soweit: Am 2. Oktober 2010 wurde der neue Bernepark auf der Emscher-Insel mitten im Bottroper Stadtteil Ebel eröffnet.
Gemeinsam mit Jochen Stemplewski, dem Chef der Emschergenossenschaft, weihten NRW-Umweltminister Johannes Remmel und Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler das idyllische Kleinod ein. Kein gewöhnlicher Park, sondern eine einzigartige Parklandschaft auf einem Areal, das der Emschergenossenschaft zuvor mehrere Jahrzehnte lang als wichtige Kläranlage an der Mündung der Berne in die Emscher. diente.
Auch fünf Jahre nach der Eröffnung, ist gut erkennbar, was einst zwei Klärbecken mit Durchmessern von 73 Metern waren: Das eine ist heute noch mit Wasser befüllt – allerdings nicht mehr mit Abwasser. Das andere Becken dagegen wurde komplett trocken gelegt und ist d e r Blickfang schlechthin im Bernepark: Nach Entwürfen des niederländischen Künstlers Piet Oudolf wurde ein mit über 20 000 Stauden und Gräsern begrünter und begehbarer „Senkgarten“ errichtet, der in seiner Wirkung einem Amphitheater ähnelt.
Modernste Kläranlage Deutschlands
„Der Bernepark ist ein wichtiges Portal auf der Emscher-Insel, die sich über 34 Kilometer entlang von Oberhausen bis nach Castrop-Rauxel erstreckt“, sagt Jochen Stemplewski. Zum Verweilen lädt seit 2010 auch die neue Gastronomie im ehemaligen Betriebshaus der Kläranlage ein, die seither die Gafög (Gemeinnützige Arbeitsförderungsgesellschaft) betreibt.
Die Kläranlage Bernemündung wurde Mitte der 1950er-Jahre errichtet. Bei ihrer Inbetriebnahme war sie eine der modernsten in Deutschland. Als in den 90er-Jahren im Zuge des Emscher-Umbaus die neue Großkläranlage Bottrop in der Welheimer Mark gebaut wurde, hatte das alte Klärwerk in Ebel ausgedient. 1997 wurde es stillgelegt – bis zum Umbau der Kläranlage zum offenen Bürgerpark - einem Projekt der „Emscherkunst“, die 2010 ihre Premiere im Revier feierte.
Rund fünf Millionen Euro wurden in den Umbau zum Bernepark investiert, gefördert wurde das Projekt vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium sowie vom NRW-Städtebauministerium.
Längst symbolisiert der Bernepark den Strukturwandel in der Region, der mit dem Umbau des Emscher-Systems einhergeht. „Vom Hinterhof des Reviers zu seinem neuen Vorgarten“ – so beschrieb Jochen Stemplewski den Emscher-Umbau Anfang der 90er-Jahre, als das Großprojekt an den Start ging. Eine Beschreibung, die heute bestens zum Bernepark passt.
Auch für Bottrops OB Bernd Tischler bedeutet die Umgestaltung der denkmalgeschützten Kläranlage zum Bernepark ein Plus: „Der neu gestaltete Park ist nicht nur eine Aufwertung für die Wohnqualität im Stadtteil Ebel. Der künstlerische Anspruch dieser Anlage wird Besucher aus dem ganzen Stadtgebiet anziehen. Mit seinem Konzept wird der Bernepark zudem auch auf ein überregionales Interesse stoßen.“
Und wie – denn vor allem mit dem außergewöhnlichen „Parkhotel“ (Übernachten in fünf Kanalröhren) hat der Bernepark es mittlerweile weltweit, von China bis Brasilien, in die Medien geschafft.