Bottrop-Kirchhellen.. Veranstalter Mario „Dako“ Da Costa hat sich mit dem Festival seinen großen Traum erfüllt. Vorher hatte er sieben Jahre nach geeigneten Ort gesucht.
Vier Stunden am Tag. „Mehr Schlaf bekomme ich seit drei, vier Jahren nicht mehr“, erzählt Mario da Costa. Der 36-Jährige ist in der Hip-Hop-Szene unter dem Spitznamen „Dako“ bekannt und ist Geschäftsführer beim „Out4Fame Entertainment“, der Bonner Agentur, die im letzten Jahr das nach ihr benannte Festival zum Flugplatz Schwarze Heide gebracht hat.
„Es war immer mein Traum, ein eigenes Festival auf die Beine zu stellen“, sagt Dako. Und für diesen Wunsch opfert er sich auf. Die besagten vier Stunden, sie sind Dakos Einstellung geschuldet. Bei allen Projekten seiner Agentur will er mit „ganzem Herzblut“ dabei sein. Und „Out4Fame“ macht schließlich noch mehr, als das Festival in Hünxe zu organisieren.
Konzertreihe mit lebenden Legenden
Wie etwa DVDs herausbringen. Vor zehn Jahren präsentierte die Agentur die erste Folge von „Feuer über Deutschland“, die Blaupause für Rap-Wettkämpfe in Videoformat. Spätestens seit 2005 ist das Imprint „Out4Fame“ nicht mehr aus den Köpfen vieler Hip-Hop-Fans wegzudenken. Seither haben Dako und sein Team verschiedene Veranstaltungen ins Leben gerufen wie etwa „Urban Legends“, eine Konzertreihe, die lebende US-Rap-Legenden wie Nas, Ice Cube, Busta Rhymes oder Method Man & Redman auf die Bühnen Europas holt.
Dass manche eben dieser alten Hasen nun auch das Line-Up vom „Out4Fame Festival“ schmücken, ist der Tatsache zu verdanken, dass Dako die Kontakte nach Amerika stets gepflegt hat. Aber auch im Lokalen ist er verwurzelt: Als Manager vom Label „Ruhrpott Elite“ bringt Da Costa Ideen für die musikalische Gestaltung mit, etwa wenn der Gladbecker Rapstar Fard eine neue Platte aufnimmt. „Mir ist das immer sehr wichtig, auch etwas Kreatives einbringen zu können“, erzählt Da Costa.
„Bottrop hat Potenzial“
Ob er auch schon mal nach Bottrop geschaut hat, um neue Talente für „Ruhrpott Elite“ zu finden? Von Proton, dem wohl talentiertesten und bekanntesten Rapper der Stadt, hat Da Costa jedenfalls schon einmal gehört. „Den finde ich gut, in Bottrop gibt es auf jeden Fall Potenzial“, sagt er. Da in Bottrop und Kirchhellen allerdings keine wirkliche Hip-Hop-Szene besteht, ist es kein Wunder, dass die Gründe, das Festival in die Nähe zu bringen, völlig andere waren.
„Wir haben uns gut verstanden, und da kam die Idee: Warum teilen wir uns nicht einfach die Location.“ Für Dako war der Deal ein Geschenk: Absprachen und Sicherheitskonzepte, welche die „Ruhrpott Rodeo“-Veranstalter mit Ordnungsamt oder Polizei vereinbart hatten, konnte „Out4Fame“ einfach übernehmen. „50 bis 70 Prozent der Arbeit war bereits getan“, so Dako.
Die Nächte wurden trotzdem nicht länger. Dako nimmt es mit Fassung. „Die Arbeit ist schwer, aber ich habe viel Spaß.“ Er hat sich ja auch seinen größten Traum erfüllt.