Die Polizeipräsidentin legt die Zahlen zur Kriminalität in Bottrop vor. Danach musste die Polizei im vergangenen Jahr insgesamt 10 188 Bottroper Fälle bearbeiten. Die Aufklärungsquote liegt bei knapp 45 Prozent.


Die häufigste Form von Kriminalität in dieser Stadt ist mit Abstand der Diebstahl. Fast 5300 Fälle kamen im vergangenen Jahr vor. Die Zahl lag in den letzten zehn Jahren allerdings immer wieder in dieser Größenordnung. Vermögens- und Fälschungsdelikte kommen am zweithäufigsten vor, sie sind innerhalb einer Dekade von gut 1100 auf inzwischen 1600 gestiegen. Die Zahl der Körperverletzungen erreichte im letzten Jahr fast 830 Fälle; es gab Jahre mit weit über 900 Fällen. Nach einer Reihe von „ruhigeren“ Jahren kommt der Ladendiebstahl erneut auf über 700 Fälle. Ein Tötungsdelikt weist die Kriminalstatistik 2012 aus.

Wohnungseinbrüche

„Besorgniserregend ist immer noch die hohe Zahl der Wohnungseinbrüche“, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen, die gestern den Kriminalbericht vorstellte. Entgegen dem landesweiten Trend habe jedoch ein noch deutlicherer Anstieg der Zahlen vermieden werden können. „Die Täter verletzen massiv die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger und beeinträchtigen das Gefühl der Geborgenheit in den eigenen vier Wänden. Deshalb ist und bleibt die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs für mich und meine Behörde Thema Nummer eins. Durch unsere Anstrengungen konnten wir die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch steigern. Mit über 28 Prozent geklärter Fälle stehen wir im Landesvergleich sehr gut da.“

Insgesamt hatte die Polizei im vergangenen Jahr 10 188 Bottroper Fälle zu bearbeiten, rund 700 mehr als noch im Jahr zuvor. Als aufgeklärt gelten davon fast 45 Prozent, was der Aufklärungsquote im Gesamtgebiet der Polizeibehörde in etwa entspricht. Dafür gebe es in Teilen nachvollziehbare Erklärungsansätze, meint die Präsidentin. So seien die Delikte, bei denen im Regelfall der Täter mitgeliefert wird, die im Grunde eine Aufklärungsquote von 100 Prozent aufweisen, spürbar gesunken. Dabei geht es um Ladendiebstahl oder Beförderungserschleichung. Andere Delikte wie Diebstahl aus oder von Fahrzeugen und Fahrrädern, bei denen die Aufklärungsquote regelmäßig niedrig ist, sind gestiegen.

Positive Tendenzen meldet die Polizei bei der Gewalt- und Jugendkriminalität. Die Gewaltkriminalität sei im Bereich des Präsidiums auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren gesunken. Zurhausen: „Es ist besonders erfreulich, dass der Raub auf Straßen, Wegen und Plätzen rückläufig ist. Unsere Ermittlungsansätze mit Blick auf Überfälle auf Geschäfte werden wir weiter intensivieren. Hier erwarten die Bürger von uns ein konsequenteres Auftreten. Und das zu Recht.“