Nach Erkenntnissen der Gewerkschaften wuchert der Niedriglohnsektor in der Region weiter
Der Niedriglohnsektor wuchert weiter, 23 Prozent der Beschäftigten sind bereits Niedriglohnempfänger. Auf politischer Ebene tut sich allerdings wenig, um diesen Trend zu stoppen. Der DGB fordert jetzt einen Schutzschirm für Arbeit, der zugleich Schutzschirm vor Lohn-Dumping ist.
Neben der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes und der Begrenzung der explodierenden Leiharbeit könnte laut DGB die Aufnahme von weiteren Branchen in das Arbeitnehmerentsendegesetz eine Möglichkeit sein, den „Schutzschirm für Arbeit” auf Niedriglöhner auszudehnen. Laut Bundesarbeitsministerium sind gegenwärtig 1,8 Millionen Arbeitnehmer vor sittenwidrigen Löhnen geschützt. Die Mindestlöhne erstrecken sich von 7,50 € (für ungelernte Maler und Lackierer) bis 12,85 € für ausgebildete Arbeitnehmer im Bauhauptgewerbe.
Die DGB-Region Emscher-Lippe fordert jetzt die heimischen Bundestagsabgeordneten auf, acht weitere Branchen gemäß dem Antrag von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften in das Entsendegesetz aufzunehmen. Zu diesen Branchen gehören: Zeitarbeitsbranche, Pflegedienste, Entsorgungswirtschaft, Wach- und Sicherheitsgewerbe, textile Dienstleistungen, Weiterbildung, private Forstwirtschaft und Bergbauspezialarbeiten.
„Würde der Gesetzgeber diesen Anträgen folgen, könnten weitere 1,4 Millionen Arbeitnehmer von Mindestlöhnen profitieren. Dies wäre ein wichtiger Schritt zur Ankurbelung der Binnennachfrage und würde den „Schutzschirm für Arbeit” auf einen Teil der Geringverdiener ausdehnen”, fordert DGB-Chef Josef Hülsdünker.