Kirchhellen. Der Fachbereich Tiefbau hat erste Pläne für den Kreisverkehr Haupt-/Pelsstraße vorgelegt. Auf Prosper IV soll auch Wohnen möglich werden.
Die Bezirksvertreter freuen sich über einen ersten Entwurf für einen Kreisverkehr an der Problemkreuzung Haupt-/Pels-/Feldhausener Straße und hoffen auf eine rasche Umsetzung. Außerdem appellieren sie einstimmig an die Mitglieder des Planungsausschusses, für die Nachnutzung der Bergbaufläche Prosper IV in Grafenwald auch Wohnbebauung möglich zu machen.
„Zunächst mal ist es nur eine Idee“, sagt Steffen Jonek, Abteilungsleiter im Fachbereich Tiefbau, zum blauen Fleck im Plan des künftigen Kreisverkehrs, der die Problemkreuzung entschärfen soll, an der sich die Bezirkspolitiker schon seit Jahren abarbeiten. Andererseits: Schon seit Jahren plant die Stadt, den Schölsbach an der Pelsstraße wieder aus dem Rohr zu holen und oberirdisch Richtung Dorsten plätschern zu lassen.
Pläne für die kleine Lösung
„Bei den Bauarbeiten zum Kreisverkehr müssen wir ohnehin ran an den verrohrten Bach, der unter der künftigen Kreisverkehrsfläche läuft“, sagt Jonek. „Dann können wir auch darüber nachdenken, ihn in den Kreisverkehr einzubauen.“ Ob im Zentrum des Kreisverkehrs ein Bachlauf, ein Teich oder ein kleines Regenrückhaltebecken entstehen kann, müsse aber noch mit der Unteren Wasserbehörde abgesprochen werden.
Auf jeden Fall plant der Fachbereich dort jetzt die „kleine“ Kreisverkehrslösung. Die Bezirksvertreter hatten im Januar klargemacht: Am liebsten wäre ihnen eine große Lösung, die auch die Einmündung der Horsthofstraße einbezieht. Das dafür notwendige Grundstück steht nach Angaben der Verwaltung aber auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung.
Wie schnell kann der Kreisverkehr jetzt gebaut werden? Zunächst müsse der entsprechende Bebauungsplan „Einmündung Pelsstraße“ geändert werden. „Eine Bebauungsplanänderung dauert in der Regel zwei Jahre“, sagt Planungsamtsleiterin Christina Kleinheins. Nachfrage von Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder: Könnte es in diesem Fall nicht ein klein wenig schneller gehen? Vielleicht, sagt die Amtsleiterin, ohne sich festzulegen: „Wir brauchen dort keine Fremdflächen. Und bei der Abstimmung innerhalb der Verwaltung kann man sehr viel parallel machen.“
Wohnbebauung auf Prosper IV
Bei der Entscheidung über eine Nachfolgenutzung der sieben Hektar großen Bergbaufläche Prosper IV in Grafenwald wollen die Bezirkspolitiker ausdrücklich auch Wohnbebauung möglich machen. Vor 15 Jahren hatte der Rat beschlossen, nach dem Ende des Bergbaus dort gewerbliche Baufläche auszuweisen. Inzwischen allerdings gibt es eine intensive Diskussion um neuen Wohnraum in Grafenwald; gegen die geplante Wohnbebauung am Heimersfeld hat sich die Bürgerinitiative „Natürlich Grafenwald“ formiert.
Deshalb haben jetzt auch SPD und CDU im Bezirk die Nutzung von Prosper IV als Fläche für Wohnbebauung weit oben auf der Prioritätenliste. Deshalb folgte die Bezirksvertretung einstimmig dem Appell an den Planungsausschuss, dort nicht nur Gewerbenutzung vorzusehen. Im Blick behalten sollten die Politiker das Thema Gewerbefläche aber schon, mahnt die Planungsamtsleiterin: „Mir fällt in Grafenwald keine andere Fläche für Gewerbeentwicklung ein.“