Für zwei Telefonate muss WAZ-Leserin Marianne Killing 11,02 Euro zahlen. Sie wünscht sich Pauschalangebote.

Beim Blick auf ihre Telefonrechnung traute Marianne Killing ihren Augen nicht. Mehr als elf Euro sollte sie für zwei Anrufe bei der Auskunft bezahlen? „Das kann doch wohl nicht wahr sein. Ich habe zweimal dort angerufen, und die konnten mir nicht einmal helfen”, ärgert sich die WAZ-Leserin. Was die 62-Jährige besonders stört: „Abgerechnet wird nach Minuten. Was passiert denn, wenn ich an einen langsamen Mitarbeiter gerate? Dann wird doch mein Gespräch automatisch teurer. Das ist ja dann wohl im Sinne des Anbieters.” In ihren Augen wäre es fairer und transparenter, wenn ein Anruf bei der Auskunft pauschal abgerechnet würde.




Sie will nicht falsch verstanden werden, die Kosten für ihren Anruf bei der Auskunft wird sie selbstverständlich bezahlen, obwohl sie die für überzogen hält. „Ich habe im gesamten Monat für 2,16 Euro telefoniert, und das waren wesentlich mehr als zwei Gespräche”, sagt Marianne Killing. Erst bei einem Anruf beim Kundenservice des Unternehmens will sie die wahren Kosten erfahren haben. „1,50 Euro in der Minute haben mich die Anrufe gekostet. Gebracht hat es mir nichts.”

Jörg Kiveris, Sprecher der Telegate AG, dem Anbieter des Auskunftsdienstes 11880, bestätigt die Abhängigkeit der Kosten von der Schnelligkeit des Personals. „Wir wissen, dass das ein Balanceakt ist. Aber unsere Mitarbeiter werden in unserer eigenen Akademie aus- und weitergebildet, damit sie den Ansprüchen der Kunden gerecht werden.”

Was den Anruf von Marianne Killing angeht, da sei alles korrekt verlaufen. „Sie hat uns an dem Tag zweimal angerufen. Einmal muss die Suche erfolgreich gewesen sein, da haben wir sie weiterverbunden, ein Service, der 48 Cent kostet. Beim zweiten Mal waren wir wohl nicht erfolgreich.” Aber auch bei diesem Anruf habe Marianne Killing einen zusätzlichen Service in Anspruch genommen: „Sie hat sich mit unserem Service-Team verbinden lassen. Die suchen intensiver und in anderen Datenbanken, wenn wir mit unseren normalen Datenbanken nicht weiterkommen.”

Eine Erfolgsgarantie könne man jedoch nicht geben, genausowenig wie eine Bezahlung mit einem Erfolg verknüpft werden könne. Zusätzlicher Service koste eben Geld. „Die fälligen Gebühren werden jedoch vorher immer deutlich angesagt”, so Kiveris.