Bottrop / Hünxe. Punk-Rock-Festival “Ruhrpott Rodeo“: Die Schwarze Heide zwischen Bottrop und Hünxe ist in der Hand eines kräftig feiernden Publikums.
Vollgepiercte Gesichter, bunte Haare und komplett tätowierte Körper - beim Ruhrpott Rodeo am Flughafen Schwarze Heide, auf der Stadtgrenze von Bottrop und Hünxe, versammelt sich die Punk-Rock-Szene aus Deutschland.
Manche Autos auf dem Parkplatz sind mit Staub bedeckt. Und schon nimmt die nächste Windböe wieder eine Staubwolke mit. Trotz des Wetters - die Punk-Rock-Camper feiern. Gemütlich sitzen sie auf ihren Campingstühlen neben ihren Autos. Aus dem Radio dröht Rockmusik, das Bier steht bereit. Die ersten Bands des Festivals Ruhrpott Rodeo sind schon aus der Ferne zu hören.
Schlacht mit Wasserpistolen auf dem Campingplatz
Ing und Alex kommen aus dem Sauerland zum Festival an der Schwarzen Heide – und das nicht zum ersten Mal. Ing ist seit 2008 dabei und Alex zum neunten Mal. Dieses Jahr campen sie ausnahmsweise nicht auf dem Gelände. Aber sie wissen, was sie bei den heißen Sommer-Temperaturen hier erwartet. „Bei dem Wetter kommt es auf dem Campingplatz schnell zu einer Wasserpistolen-Hetzjagd oder einer Wasserbomben-Schlacht. Das macht Spaß. Man fühlt sich wie in einer großen Familie.“
Veranstalter rechnet mit 4000 Gästen
Um 14 Uhr legt die erste Band auf der Hauptbühne los. Schon vor Beginn tummeln sich die Rock-Punk-Fans vor der Bühne. Am Festival-Eingang gibt es immer noch eine lange Schlange. Die Veranstalter rechnen mit 4000 Gästen. Mit Irokesen, die bis zum Himmel stehen, und Hosen voller Ketten warten viele im Publikum auf „Monsters of Liedermaching“. Als die Jungs anfangen, tanzen alle mit. Auch Alex ist auf dem Weg zur Hauptbühne, vor der sie in den vergangenen Jahren schon fünfmal stand. „Dieses Jahr freue ich mich besonders auf meine Lieblingsbands Oxo 86 und Sondaschule. Es reicht schon, wenn nächstes Jahr wieder eine gute Band dabei ist. Dann komme ich definitiv wieder.“
Ritt auf dem Rodeo-Bullen wird mit Applaus belohnt
Natürlich darf beim Ruhrpott Rodeo das echte Rodeo nicht fehlen. Also komplett echt ist der Elektro Bulle dann auch nicht, aber Rodeo macht er trotzdem. Die meisten fallen schnell runter. Wer sich aber länger hält, erntet Applaus vom umstehenden Publikum. Die meisten holen sich ein kühles Bier vom Getränkestand oder etwas zu Essen. Auch Frank ist schon seit Beginn beim Rodeo dabei. „Ich komme jedes Jahr extra aus Bonn, um mich hier mit Freunden zu treffen. Die Musik trifft genau meinen Geschmack. Da komme ich gerne nächstes Jahr wieder.“
Mit Einwegbechern und Containern gegen die Müllflut
Die Rocker zeigen Engagement. Zwischen den Imbiss-Ständen ist Peta Zwei vertreten. Die setzen sich für den Tierschutz ein. Damit weniger Müll produziert wird, gibt es dieses Jahr Papier-Einwegbecher, die in Containern gesammelt werden. Das klappt ganz gut, auf dem Gelände ist kaum Müll zu finden.
So gefährlich die Punk-Rocker auch aussehen mögen, beim Ruhrpott Rodeo versammeln sie sich, um zu feiern und Spaß zu haben. Acht Bands werden sie noch bis Mitternacht zu hören bekommen. Und am Sonntag geht's ab 13.30 bis 21.45 Uhr mit sieben Bandauftritten weiter.