Bottrop.. Mehr Langzeitarbeitslose – viele Aufstocker, die neben dem Job noch Leistungen brauchen: die Bilanz des Jobcenters für 2012 sieht nicht gerade rosig aus. Und für 2013 ist keine Besserung in Sicht, sagt Jobcenterchef Thorsten Bräuninger


Bottrop sei nicht Tabellenletzter, sondern liege im Vergleich zu ähnlichen Städten im Trend. So ordnete Jobcenter-Chef Thorsten Bräuninger im Sozialausschuss die Arbeitsmarktauswertung für 2012 ein: 1988 Bottroper wurden im vergangenen Jahr in Arbeit vermittelt – das sind 76 weniger als anvisiert (2011 waren es 2005). Oft verbleiben die Vermittelten aber als Kunden beim Jobcenter, weil sie im Job zu wenig verdienen und Aufstockerleistungen erhalten. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 30 Betroffene auf 5816, anstatt dass es geplante fünf Menschen weniger wurden.

Insgesamt betreut das Jobcenter etwa 8200 Menschen – Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Nur ein Fünftel der Betroffenen sei derart gut ausgebildet, dass sie innerhalb eines Jahres einen neuen Job finden. Weiterhin zählen gut zwei Drittel der Betroffenen zu den Langzeitarbeitslosen.

Als Erklärung für die verfehlten Zielwerte führte Bräuninger die allgemeine Finanzkrise an sowie die Tatsache, dass Bottrop zu den deutschen Städten mit „geringer Wirtschaftskraft“ gehöre. Darum sei abzusehen, dass auch die aufgestellten Ziele für 2013 nicht zu erreichen seien. „Ich habe zwar Zielvereinbarungen unterschrieben, aber an den Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes in Bottrop werde ich nichts ändern können“, so Bräuninger. Auch eine Prognose zur lokalen Arbeitsmarktentwicklung habe er nicht.