Bottrop..
Die neuen Autos stehen längst in den Garagen - mit den alten haben die Schrotthändler aber noch ihre Last. Obwohl eigentlich am 30. Juni die Verschrottung aller Fahrzeuge mit Abwrackprämie abgeschlossen sein musste.
Denn am 30. Juni hätte, den Vorgaben der „Richtlinie zur Förderung des Absatzes von Personenkraftwagen“ nach, die Verschrottung aller Fahrzeuge mit Abwrackprämie abgeschlossen sein müssen. Ist sie aber nicht.
„Ich habe noch mehrere tausend Autos stehen“, sagt Ergin Baytemür, Autoverwerter am Kämpchen. Er schaffe das gar nicht so schnell, mit seinen Mitarbeitern die stillgelegten Autos auf Verwertbares hin zu untersuchen, von allen Flüssigstoffen zu befreien und in die Presse zu geben. Verwertbares herauszuholen lohne sich ohnehin kaum noch, da wird schnell das gesamte Auto zu Klump. Außerdem erhalte er nach und nach immer noch neue- alte Wagen aus der Abwrackprämie, fünf bis zehn in der Woche.
Verschrottung der Abgewrackten noch bis Jahresende
Auch für die Neuwagen aus der Abwrackprämie hatte es übrigens einen Stichtag gegeben: Die Zulassung dieser zum Teil ja erst noch bestellten Fahrzeuge musste auch bis zum 30. Juni erfolgt sein. Folglich kommen jetzt die abgelegten Autos auch noch nach. „Ich habe doch Verträge mit den Autohändlern gemacht, dass ich ihnen die Altfahrzeuge dann abnehme, also kommen auch noch alte Autos bei mir an“, sagt Baytemür.
Dabei wäre er selbst froh, wenn dieses Schrott-Stoßgeschäft bald vorüber sei. „Ich würd’ mir doch gerne das Geld sparen, das ich für angemietete Plätze ausgebe.“ Noch braucht er aber diese Ausweichen. Bis Ende des Jahres, so schätzt, Baytemür, werde er noch mit der Verwertung der Abwrack-Autos zu tun haben.
Auch beim Autoverwerter Neumann gleich in der Nachbarschaft stehen noch Fahrzeuge aus der Abwrackprämie. Schneller sei die Arbeit nicht zu schaffen, das Verwerten und dann das Pressen. Auch dieser Händler musste Flächen (in Nachbarstädten) anmieten, um der Menge Herr zu werten.
Schöne goldene Zeiten
Auf Händler-Seite ist das Thema Abwrackprämie vergessen, letzte Neuwagen daraus seien in der letzten Woche zugelassen worden, sagt Wolfgang Rohmann vom Autohaus Borgmann. „Das waren schöne goldene Zeiten“, schmunzelt er. Das Gros sei im September, Oktober abgewickelt worden, jetzt kamen nur noch Nachläufe.
Rohmann ist ganz begeistert, wie das Verfahren zur Abwrackprämie abgewickelt wurde. „Ich war ja skeptisch, weil das ja eine Behörde, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, gemacht hat. Aber die haben den Ansturm gut gepackt, es hat alles reibungslos geklappt.“
Nur die Verschrottung, die hinkt hinterher, ist aus Fachverbänden zu hören. Allenfalls 70 Prozent der Autos seien bundesweit bislang verschrottet worden. Damit wären noch Hunderttausende bei den Verwertern. Manche davon vielleicht längst im Ausland, ist immer wieder zu hören. Nicht immer zum Verschrotten...