Kirchhellen..

Auch drei Tage nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs am Samstagmorgen gegen 10 Uhr auf dem Flugplatz Konstanz am Bodensee ist noch nicht klar, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Dabei kamen wie berichtet ein 51-jähriger Fluglehrer aus Voerde und sein 61-jähriger Schüler aus dem Raum Dinslaken ums Leben. Flugziel war der Flugplatz Schwarze Heide. Die Kripo Konstanz und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung haben die Ermittlungen aufgenommen.

Während die Absturz-Ursache weiter offen bleibt, ist der Hergang inzwischen weitgehend rekonstruiert. Die beiden Männer waren mit einem Flugzeug der Marke Pützer Elster - ein älteres Modell, das seit 1967 nicht mehr hergestellt wird - nach Westen gestartet, erreichten aber trotz der 800 Meter langen Graspiste offenbar nicht die notwendige Höhe, um über die rund 25 Meter hohen Bäume am Rand des Flugfelds zu kommen. Das Flugzeug stürzte ab und begann sofort zu brennen. Nur die äußere Hülle blieb übrig.

Die Ermittlungen zur Absturzursache dürften sich über Wochen hinziehen. In Frage kommen ein technischer Defekt oder ein Pilotenfehler. Das Wetter spielte offenbar keine Rolle. Zum Zeitpunkt des Unfalls herrschten am Bodensee beste Bedingungen. Die Reste des Flugzeugs wurden von der Polizei beschlagnahmt und werden nun mit verschiedenen Methoden untersucht. Ein Flugdatenschreiber mit Stimmrekorder, wie sie aus großen Passagiermaschinen bekannt ist, hatte das Kleinflugzeug nicht an Bord. Das Flugzeug gehörte dem Luftfahrtverein (LfV) Bottrop 1932. LfV-Vorsitzende Christine Brune versicherte, dass sich die Maschine in technisch einwandfreiem Zustand befunden habe: „Sie wurde in regelmäßigen Abständen gewartet.“

Flugzeug des LfV Bottrop

André Hümpel, Geschäftsführer des Flugplatzes Schwarze Heide, betonte, dass das Alter der Maschine (über 40 Jahre) nichts über deren technischen Zustand aussage: „Ein Flugzeug muss alle 50 Betriebsstunden gewartet werden, nach 100 Stunden steht eine größere Überprüfung an. In vorgeschriebenen Abständen müssen Motor und Propeller ausgetauscht werden.“

Die Betroffenheit war Christine Brune, Schulrätin in Bottrop, auch drei Tage nach dem Absturz noch deutlich anzumerken: „Schrecklich. Wir trauern um einen Freund, Kollegen und Vereinskameraden.“ Der 51-jährige Fluglehrer sei ein sehr erfahrener Pilot gewesen. „Er war zunächst Jet-Pilot bei der Bundeswehr, da-nach Flugkapitän bei einer deutschen Fluggesellschaft.“ Die Maschine sei von letzten Donnerstag bis Samstag vom Piloten privat gechartert worden, so Brune. Der 51-Jährige hinterlässt Frau und 2 Kinder.