Bottrop. Andernorts im Revier sind die Container schon überfüllt. Die Leute müssen warten, bis die Sachen entsorgt werden. So ist die Lage in Bottrop.

Die Altkleider-Spenden befinden sich trotz der Corona-Pandemie in Bottrop auf einem stabilen Niveau. „Die Gesamtmenge im Laufe des Jahres ist leicht angestiegen“, sagt Ralf Elsner, Verkehrsleiter bei der Best. Das städtische Entsorgungsunternehmen unterhält Container in Alt-Bottrop, Grafenwald, Feldhausen und Kirchhellen.

In Gladbeck, Velbert und manchen anderen Städten sieht die Situation anders aus. Dort quellen die Altkleidercontainer über und werden sogar versiegelt oder aus dem öffentlichen Raum abgezogen, sodass die Bürger darauf warten müssen, ihr altes Zeug loszuwerden. In Bottrop ist die Lage weniger angespannt.

„Wir haben keine Absatzprobleme“, sagt Elsner. Einmal pro Woche fährt ein großer Lastwagen des Verwerters auf dem Recyclinghof am Donnerberg vor, dann werden die Säcke verladen und abtransportiert. Gut erhaltene Produkte landen unter anderem in Second-Hand-Läden oder Kleiderkammern, schlechtes Material wird zum Beispiel zu Putzlappen verarbeitet. Wie Elsner berichtet, sei täglich ein Fahrzeug der Best unterwegs, um die Container zu kontrollieren und zu entleeren.

Zu Spitzenzeiten sind manchmal auch zwei Fahrzeuge unterwegs

In Hochphasen misten die Bürger meist antizyklisch aus: Sommersachen im Winter und Wintersachen im Sommer. Zu diesen Spitzenzeiten können auch schon mal zwei Fahrzeuge des Entsorgungsunternehmens zum Einsatz kommen, sagt Ralf Elsner. In dem Zusammenhang erinnert er daran, dass nicht jeder Gegenstand in den Altkleidercontainer gehört. „Luftmatratze ist zum Beispiel so ein Klassiker“, sagt er. Es ist klar geregelt, was entsorgt und was nicht entsorgt werden darf (s. Infokasten).

Bei Freizeit-Utensilien ist man beim DRK-Kleidershop „Jacke wie Hose“ an der Aegidistraße ohnehin an der falschen Adresse. Während des ersten Lockdowns hatte das Geschäft geschlossen. Offenbar nutzten viele Bottroper die freie Zeit in den eigenen vier Wänden, um ihre Schränke von überflüssiger Kleidung zu befreien. Die Sachen landeten in Containern des Deutschen Roten Kreuzes. Anschließend hatten die Mitarbeiter des Kleidershops alle Hände voll zu tun. Drei Wochen lang sei man, wie Mitarbeiterin Jacqueline Tafuro berichtet, damit beschäftigt gewesen, die gespendeten Sachen zu sortieren. Danach beruhigte sich die Lage.

Vorübergehend kein Platz mehr im DRK-Lager

Aber im Oktober und November häuften sich für ein paar Wochen wieder die Altkleiderspenden. T-Shirt, Hosen, Hemden, Jacken - eben alles, was sich ansammelt. Eine kurzzeitiger Abgabe-Stopp musste eingelegt werden. „Wir hatten keinen Platz mehr zum Lagern“, sagt Jacqueline Tafuro. Die Gründe für den Ansturm kann sie sich nicht erklären. Möglicherweise seien es die Auswirkungen des Teil-Lockdowns gewesen. Jedenfalls nimmt seit ein paar Tagen im Geschäft alles wieder seinen gewohnten Gang.


Allerdings haben sich aufgrund der Pandemie manche Dinge im Kleidershop grundsätzlich geändert. Es herrschen

strenge Hygienevorschriften
wie Maskenpflicht, und die Hände müssen desinfiziert werden. „Nur eine Person darf ins Geschäft“, sagt die DRK-Mitarbeiterin. Der Aufenthalt ist zeitlich begrenzt auf circa 15 Minuten. Für den Fall, dass noch andere Besucher, die vor der Tür stehen und den Kleidershop betreten möchten.