Bottrop / Gladbeck. Der Busbetreiber Urban organisiert einen Hilfstransport an die ukrainische Grenze. Am Sonntag stapelten sich die Spenden am Betriebshof.

Chef und Mitarbeiter des Bottroper Busbetreibers Urban haben am Wochenende einen Hilfstransport zur ukrainischen Grenze organisiert. Ein Bus startet am heutigen Montag am Betriebshof an der Batenbrockstraße mit Spenden. An der polnisch-ukrainischen Grenze soll er geflüchtete Mütter aus der Ukraine mit ihren Kindern abholen.

Der Aufruf zu dieser Hilfsaktion wurde am Samstag in den sozialen Netzwerken gepostet und verbreitete sich schnell in den Bottroper und Kirchhellener Facebook-Gruppen. Gebraucht würden vor allem Kleidung für Erwachsene und Kinder, sofort essbare Lebensmittel und Babynahrung, die mit dem Bus an die Grenze gebracht werden soll.

Neben Lebensmitteln, Babynahrung und Kleidung haben die Bottroper auch Spielzeug und Stofftiere für die geflüchteten Kinder an der Grenze gespendet.
Neben Lebensmitteln, Babynahrung und Kleidung haben die Bottroper auch Spielzeug und Stofftiere für die geflüchteten Kinder an der Grenze gespendet. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Die Hilfsbereitschaft der Bottroper und Gladbecker war spontan, und sie war riesengroß. Bereits am Samstagabend bedankten sich die Organisatoren mit Fotos von Lebensmitteln, die sich auf den Bus-Sitzen stapelten: „Wir möchten uns von ganzen Herzen für all die Sachspenden bedanken, die schon heute innerhalb von ein paar Stunden zusammen gekommen sind! Wir sind überwältigt von so viel Hilfe! Der Bus fährt Montag früh los und es werden alle Sachspenden direkt an der polnisch-ukrainischen Grenze an die betroffenen Menschen übergeben.“ Vor dem Betriebshof des Unternehmens stauten sich am Sonntagvormittag die Fahrzeuge, mit denen Bürger Spenden kistenweise abliefern wollten.

Aufgrund der riesigen Resonanz auf den Spendenaufruf musste das Unternehmen dann am Sonntagmittag die Notbremse ziehen. Über Facebook verbreitete Urban die dringende Bitte: Bringt uns keine weiteren Sachspenden. „Der Bus ist schon jetzt überfüllt. Wir werden einen Zweiten organisieren und uns dann noch mal melden.“

Bus wird Grenze nicht überqueren

Montag früh ab sieben Uhr wird sich der Hilfstransport von Bottrop aus auf den Weg zum Treffpunkt an der polnisch-ukrainischen Grenze machen. Dabei wird der Bus die Grenze nicht passieren, sondern sich von polnischem Gebiet aus mit den geflüchteten Müttern auf die Rückreise ins Ruhrgebiet machen.

Die Pfadfinder St. Georg in Grafenwald haben als Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine für Sonntag 18 Uhr zu einem Friedensgebet in die Kirche Grafenwald eingeladen und angekündigt, ab Montag das Friedenslicht aus Bethlehem in den Kirchen St. Johannes, Heilige Familie und Feldhausen leuchten zu lassen. Das Friedenslicht aus Betlehem hat vor Weihnachten zum 29. Mal Deutschland erreicht. Die Aktion Friedenslicht ist eine Gemeinschaftsaktion der Ringverbände der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands und des Verbandes Deutscher Altpfadfindergilden.

Für die Bottroper Grünen sagen Andrea Swoboda und Joachim Gutsche: „Unsere Gedanken sind in diesen schweren Zeiten bei den Menschen in der Ukraine. Ihnen gilt unsere volle Solidarität.“ Andrea Swoboda ergänzt: „Wir Grünen werden die Stadt und den Oberbürgermeister anfragen, ob Flüchtlinge aus der Ukraine in Bottrop aufgenommen werden könnten.“