Bochum. Nahe der Bochumer Innenstadt ist seit Jahren eine neue Aldi-Filiale geplant. Jetzt geht es mit dem Abriss der Altgebäude los. Die Hintergründe.
Die jahrelange Hängepartie hat ein Ende: Auf dem Gelände Herner Straße 53-55, gegenüber vom Bergbaumuseum, hat der Abriss der leerstehenden Gebäude begonnen. Die Bagger fressen sich rückwärtig in die Fassade hinein. Hier soll ein neuer Aldi-Markt entstehen.
Zeitplan für den Abriss der Altgebäude in Bochum
Dennis Boczek, Sprecher von Aldi Nord, erklärt auf Anfrage: „Wir planen, die Abrissarbeiten voraussichtlich bis Ende März abzuschließen. Bis Anfang Februar sollte klar sein, ob die Abrissarbeiten pünktlich beendet werden können.“
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Danach sei eine verbindliche Zeitplanung möglich, auch, was die Fertigstellung des Neubaus betrifft. „Da kann noch alles Mögliche passieren“, so Boczek, der sich lieber vorsichtig gibt. Zudem gebe es an der Herner Straße die Besonderheit, dass über dem Aldi-Markt Wohnungen entstehen sollen. „Der reine Bau einer neuen Filiale dauert nach Abriss in der Regel nicht mehr als fünf bis sechs Monate.“ 2026 sollte aber alles fertig sein, wenn der Gebäudeabriss pünktlich beendet werden könne.
Zahl der Wohnungen steigt von neun auf 15
Aldi hat zuletzt seine Neubaupläne noch einmal geändert. Der Discounter wollte ursprünglich eine Tiefgarage bauen, darüber den Supermarkt und oben neun Wohnungen. Inzwischen hat das Unternehmen das benachbarte Privathaus (Herner Straße 57) dazugekauft. So kann mehr in die Breite gebaut werden. Die Stellplätze kommen nicht mehr unter den Markt, sondern auf die Freifläche neben dem Bahndamm, 60 an der Zahl.
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Dadurch ist es möglich, den Verkaufsbereich ebenerdig anlegen. Zudem soll ein kleiner Parkplatz für Mieter und Mitarbeiter entstehen. Und statt der neun sollen nun 15 Wohnungen über dem Markt entstehen. Rückwärtig plant Aldi, eine Photovoltaikanlage zu bauen. Ursprünglich war von einer Verkaufsfläche von 1270 Quadratmetern die Rede, jetzt sollen es 1118 Quadratmeter werden. Die Baugenehmigung hat die Stadt Bochum im vergangenen Oktober erteilt. Dabei hatte es bereits zuvor eine Baugenehmigung der Stadt Bochum gegeben, und zwar Anfang 2021. Die aber wurde durch den Investor nicht ausgenutzt, wie das Presseamt der Stadt mitgeteilt hatte.
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Wegen der Verzögerungen wurden die zweifelnden Stimmen an der Realisierung der Baupläne immer lauter, einhergehend mit scharfer Kritik an der vor sich hin gammelnden Leerstände am Bahndamm. Eigentlich hätte der Abriss bereits 2021 erfolgen sollen, wurde aber immer wieder verschoben. Die Geschichte des Supermarkt-Baus an der Herner Straße wollte lange nicht enden. 2020 wurden 38 teils sehr umfängliche Bäume entlang der Bahntrasse gefällt, danach blieb es bis heute still um den geplanten Markt-Neubau.
Auf eine Tiefgarage wird verzichtet
2022 erfuhr die Redaktion auf Nachfrage bei dem Discounter, dass der Abbruch kurz bevor stehe, „bereits beauftragt“ sei und alle notwendigen Genehmigungen vorlägen. Im letzten Jahr lautete die Begründung, „interne Abstimmungen“ verzögerten das Vorhaben. Jene Interna betrafen die Planänderungen wie Verzicht auf eine Tiefgarage und Aufstocken der Wohnungsanzahl.
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Für Aldi ist der Standort nicht neu: Es gab bereits eine Filiale an der Stelle. Im Frühsommer 2014 machte der Discounter an der Herner Straße 53/55 dicht, der im Gebäude direkt neben dem früheren Bergbau-Grill untergebracht war. Seither hatte das Haus verschiedene Pächter, zuletzt den „Kafka“-Supermarkt, am Werbeschild sichtbar bis heute.