Bochum-Weitmar. Das Stück „Mein Herz schlägt nur für dich“ im Theater Thealozzi erzählt die bunte Geschichte des VfL Bochum. Spannend nicht nur für Fußballfans.

Es war viel mehr als nur ein Fußballspiel: Als der VfL Bochum im Jahr 1965 in die Regionalliga aufsteigen wollte, konnte nur das größte Glück der Welt weiterhelfen. Nach einem Sieg und einer Niederlage in den Qualifikationsspielen gegen den großen Konkurrenten aus Erkenschwick kam es im entscheidenden dritten Spiel zu einem Unentschieden. Der Wurf einer Münze (!) entschied daraufhin über Sieg und Niederlage: Der VfL stieg auf – und spielte sechs Jahre später in der Bundesliga.

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Viele Legenden und Anekdoten aus der Vereinsgeschichte

Geschichten wie diese hat wohl jeder beinharte VfL-Fan mit der Muttermilch aufgesogen, und doch besitzen sie bis heute großen Unterhaltungswert. Das freie Theater „Die Unwilligen“ hat all die vielen Legenden und Anekdoten, die um die Vereinsgeschichte des VfL Bochum ranken, in einem kurzweiligen Theaterabend zusammengebunden, der gewiss zu den größten Erfolgen der Gruppe zählt. Jetzt erlebt „Mein Herz schlägt nur für dich“ nach einigen Jahren Pause einen Neustart: In aktualisierter Fassung ist das Stück ab Samstag, 23. November, erneut im Kulturhaus Thealozzi zu sehen – und das Interesse am VfL-Kult ist ungebrochen groß: Die Premiere ist schon lange ausverkauft.

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„Eigentlich war es eine Schnapsidee“, erinnert sich der Autor und Regisseur Ekki Eumann. Im Jahr 2010 saß die Gruppe in einem spanischen Restaurant zusammen und schmiedete Pläne für ein neues Stück. „Wir haben viele VfL-Fans in der Gruppe, da lag die Idee plötzlich auf der Hand.“ Der Plan war durchaus ambitioniert: In Form einer Zeitreise sollte die Geschichte des VfL in elf kurzweiligen Szenen erzählt werden: von 1848 (der Gründung eines Turnvereins, aus dem später der Verein für Leibesübungen wurde) bis heute.

In der vollbesetzten Ostkurve de Ruhrstadions schlägt das Herz des VfL Bochum seit Generationen.
In der vollbesetzten Ostkurve de Ruhrstadions schlägt das Herz des VfL Bochum seit Generationen. © FUNKE Foto Services | Udo Kreikenbohm

Im Mittelpunkt des Abends stehen natürlich die Fans. Heini und Hänschen, die beiden Erzähler, nehmen die Zuschauer mit auf eine Tour durch die bunte Vereinsgeschichte. Die dunklen Kapitel während der Nazi-Zeit werden dabei ebenso wenig ausgeklammert wie das ewige Trauma bei der 5:6-Pleite im Jahr 1976 gegen Bayern München. Die Zuschauer erleben die Zeit des Wirtschaftswunders, den Beginn der Fußballbundesliga und begleiten den Verein bis in die Gegenwart. „Meist ist die Reise amüsant, manchmal auch nachdenklich“, sagt der Regisseur. 

Jetzt ist die Zeit reif für ein Update

Der Erfolg beim Publikum war riesig: „Mein Herz schlägt nur für dich“ brachte es ab 2010 auf rund 40 Vorstellungen. „Die Hütte war immer voll“, so Eumann. Jetzt ist die Zeit reif für ein Update, schließlich ist in den letzten Jahren „anne Castroper“ allerhand passiert: vom Wiederaufstieg in die erste Liga bis zum sensationellen Relegations-Erfolg im Elfmeterschießen gegen Düsseldorf im Mai.

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Mit dem „Wunder von Düsseldorf“ fängt der Theaterabend folglich auch an. „Wir hatten einfach Lust darauf, dieses Stück mit neuen Szenen mal wieder auf die Bühne zu bringen.“ Schließlich schlägt das Herz jedes Beteiligten auf und hinter der Bühne für den VfL: „Das ist ein Verein, der immer kämpfen musste, aber seine familiäre, angenehme Atmosphäre bis heute bewahrt hat“, meint Ekki Eumann.

Nicht ganz unwichtig: Auch wer für die umliegenden Fußballvereine im Ruhrgebiet schwärmt, ist herzlich eingeladen, die Aufführung im Thealozzi zu besuchen. „Kein anderer Club wird bei uns auf die Schüppe genommen“, verspricht der Regisseur leicht grinsend.

Karten und Spieltermine

Die Premiere der aktualisierten Fassung von „Mein Herz schlägt nur für dich“ am Samstag, 23. November, um 19 Uhr im Kulturhaus Thealozzi, Pestalozzistraße 21, ist bereits ausverkauft.

Karten (15 Euro, ermäßigt zehn Euro) gibt es noch für die folgenden Vorstellungen am 24. November, 13./14. Dezember, 8. Februar sowie 7./8. März. Info: 0234 17590 und thealozzi.de

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