Bochum-Querenburg. Eine ehemalige Bahntrasse sollen sich Spaziergänger und Radfahrer teilen. Doch der Weg ist schmal und kurvenreich. Wie die Stadt vermitteln will.

Die Stadt Bochum will das Radfahren künftig auch in Parks und Grünanlagen freigeben. Dazu hat die Verwaltung für alle Bezirke im Stadtgebiet Routen ausgewählt. Im Bochumer Süden stoßen aber nicht alle Vorschläge auf Gegenliebe. Die Freigabe der ehemaligen Julius-Philipp-Zechentrasse in Querenburg, die 150.000 Euro kosten würde, missfällt insbesondere Fußgängern und Anwohnern.

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Es ist eine kurze Strecke in der Grünanlage zwischen der Universitätsstraße und dem Nordhausen-Ring, keinen Kilometer lang. Doch die gemeinsame Nutzung von Spaziergängern und Radfahrern stößt auf Kritik: Die Trasse sei an einigen Stellen zu schmal. Die Gefahr durch rasende Radler sei für Fußgänger zu groß.

Informationsveranstaltung und Ortsbegehung mit Bürgern

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Süd hatte Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt vom Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung mit einigen Mitstreitern in einem Bürgerantrag gefordert, die Beschlussfassung vorerst zurückzustellen. Gewünscht wird zuerst eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger, und zwar ergebnisoffen.

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An der Strecke lägen zwei Kinderspielplätze, eine Ballspielanlage und ein Bolzplatz. Die Stecke weise Kurven und nicht bzw. schwer einsehbare Engpässe sowie Steigungen auf. „Ein Miteinander von Rad- und Fußverkehr durch die vorgeschlagene gemeinsame Nutzung wird dadurch erschwert, bringt sogar Gefahren mit sich. Zu nennen ist hier insbesondere der enge Ein-/ Ausstieg in einer Kurve mit Gefälle an der Steinkuhlstraße.“

Die Sicherheit der Spaziergänger stehe an erster Stelle. Im Zweifel gelte deshalb der Vorrang für Fußgängerinnen und Fußgänger. Auf Strecken mit scharfen und unübersichtlichen Kurven und Spielplätzen sollten Radewege vermieden werden. Die ausgewählten Strecken müssten ausreichend breit und in einem guten Zustand sein.

Verschiedene Interessen aller Bochumer berücksichtigen

„Bei der Neuausweisung von Radstrecken sind unterschiedliche Interessen - u.a. von Radfahrern, Fußgängern, Kindern, Anwohnern, Menschen mit Hunden - betroffen. Diese sind gegeneinander abzuwägen. Eine Abwägung ist erst dann möglich, wenn die Interessen der einzelnen Betroffenen bekannt sind“, so Gabriele Mohnhaupt.

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Die Bezirksvertretung folgte dem Antrag und stellte den Beschluss zur Freigabe der Bahntrasse in der Sitzung zurück. Die Info-Veranstaltung soll im Thomaszentrum stattfinden und verbunden werden mit einer Ortsbegehung. Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) wies darauf hin, dass eine solche Versammlung vor Weihnachten wohl nicht mehr realisierbar sei. Ein Beschluss in eigener Entscheidungsbefugnis könnte dann am 4. Februar fallen.