Bochum. So eine große Drogenlpantage hat die Polizei Bochum lange nicht entdeckt. Ein ganzes Haus wurde umgebaut. Die Täter wurden jetzt verurteilt.
Es war die größte Drogenplantage, die in Bochum seit vielen Jahren gefunden worden. Das Landgericht hat jetzt sechs Männer (23 bis 39), die sie betrieben hatten, zu Haftstrafen verurteilt. Alle wurden zur Bewährung ausgesetzt.
Zur Stabilisierung der Stromversorgung der Plantage wurde die Sicherungsanlage verstärkt
Es geht um ein Wohnhaus „Weg am Kötterberg“ in Grumme. Dort startete die Polizei am 28. März 2024 eine groß angelegte Durchsuchung. Was die Einsatztkräfte sahen, war erstaunlich: Die Räume waren extra zum Betrieb einer Drogenzucht umgebaut worden. Über mehrere Etagen hinweg standen mehrere Hundert Pflanztöpfe mit 332 erntereifen Cannabis-Pflanzen, 135 Hochleistungslampen und zwölf Entlüftungsanlagen. 4,1 Kilogramm fertiges Marihuana lag ebenfalls dort. Zur Stabilisierung der Stromversorgung war die Sicherungsanlage verstärkt worden.
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Unter dem Dach entdeckte die Polizei 27 Müllsäcke mit den Resten von bereits abgeernteten Pflanzen wie zum Beispiel Stängel. Die Ernte wurde in Drogenkreisen verkauft.
Im September begann ein großer Prozess gegen die sechs Angeklagten, die zunächst alle seit der Razzia in U-Haft saßen. Sie waren bisher nicht vorbestraft. Der Gerichtssaal war mit 43 Beteiligten proppevoll. Jeder Angeklagte hatte zwei Verteidiger und einen Dolmetscher. Ein Angeklagter (35) erklärte, dass er 2022 aus seiner Heimat Albanien nach Deutschland gekommen, „weil ich gehofft habe, hier besser zu verdienen“. Die anderen Angeklagten sind Landsleute. Alle waren im Grunde geständig.
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Strafen bis zu zwei Jahren Haft auf Bewährung
Die 11. Strafkammer verhängte Haftstrafen zwischen zehn Monaten und zwei Jahren wegen Drogenhandels und Beihilfe dazu, die meisten nur wegen Beihilfe.
Wer die entscheidenen Hintermänner dieser Plantage waren, blieb im Prozess unbekannt.
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