Bochum. Immer öfter wird in Schulgebäude in Bochum eingebrochen. Die Stadt nennt nun Zahlen. Wie viele Schulen betroffen und wie sie gesichert sind.
In Schulen in Bochum wird häufiger eingebrochen. Das zeigen aktuelle Zahlen, die die Stadt nach Anfrage der CDU im Schulsausschuss, veröffentlicht hat.
Demnach wurde 2023 in elf Schulen im Stadtgebiet eingebrochen, 2022 waren es vier. Schon im ersten Halbjahr des Jahres 2024 gab es demnach acht Einbrüche in Schulgebäude im Stadtgebiet. Von den Zentralen Diensten heißt es: „Die Zahl von Einbrüchen steigt in den letzten Jahren. Eine genaue Analyse für die Hintergründe ist aktuell noch nicht möglich. Die Einbrüche verteilen sich auf das gesamte Stadtgebiet und es ist kein Muster erkennbar.“
In diese Schulen wurde 2023 in Bochum eingebrochen
Welche Schulen betroffen sind, geht aus der Anwtort der Verwaltung nicht hervor. Auch die Polizei kann auf Anfrage keine Namen nennen.
Im Januar 2023 gab es aber beispielsweise eine Einbruch-Serie an drei Bochumer Grundschulen, betroffen waren die Lina-Morgenstern-Schule an der Bonhoefferstraße 50 in Altenbochum, die katholische Don-Bosco-Schule und die Gemeinschaftsgrundschule Friederika-Schule (beide an der Friederikastraße in Wiemelhausen). Bei einem Einbruch ins Märkische Gymnasium im September 2023 ist ein 32-Jähriger schwer verletzt worden. Er verschaffte sich gewaltsam Zutritt in das Gebäude, indem er eine Fensterscheibe einschlug. Der Hausmeister bemerkte den Einbrecher und rief die Polizei.
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Mehr Einbrüche an Schulen: Bessere digitale Ausstattung als Grund
Klar ist aber: Auch landesweit steigen die Einbruchszahlen am Schulen. Eine mögliche Ursache ist wohl, dass die Ausstattung zunehmend digitaler wird, was sie reizvoller für Einbrüche macht. Neben Laptops geraten vor allem neue Tablets immer häufiger ins Visier diebischer Banden.
Laut Stadt ist derzeit rund ein Viertel der Schulstandorte mit einer Einbruchmeldeanlage (EMA) versehen. „Es wird geprüft, ob eine Ausweitung von Einbruchmeldeanlagen notwendig ist, was auf Grund aktuell noch nicht erkennbarer Einbruchsmuster noch erschwert wird“, so die Stadtverwaltung.
Zudem: Wenn der Versicherer den Schulen besondere Sicherheitsmaßnahmen vorschreibt, würden diese umgesetzt. Das sei zum Beispiel für digitale Endgeräte der Fall. Diese müssten in verschlossenen Räumen ohne Fenstern aufbewahrt werden, weil sonst der Versicherungsschutz nicht gegeben ist.
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Die iPads, mit denen die Schulen in Bochum ausgestattet sind, sind übrigens personenbezogene Geräte. Darauf verwies die Stadt Bochum nach einer Anfrage unserer Redaktion im Dezember 2023. Die Schülerinnen und Schüler nehmen die Tablets also nach dem Unterricht mit nach Hause, sodass sich in den Gebäuden in der Regel nur wenige iPads befinden. Darüber hinaus seien die iPads an ein sogenanntes Mobile Device Management eingebunden und können bei Diebstahl ferngesperrt werden. Eine Nutzung des Gerätes sei dann im Anschluss nicht mehr möglich. Die Stadt empfiehlt den Familien zudem, eine private Geräteversicherung für die iPads abzuschließen.
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Warum eine Video-Überwachung der Schulen nicht möglich ist
Eine Video-Überwachung, um Schulgebäude zusätzlich vor Einbrüchen zu schützen, ist laut Stadt übrigens nicht möglich, „begründet durch den Datenschutz“, heißt es. An Neubauten gebe es jedoch das Projekt „Schließsysteme“, so an der im März dieses Jahres eingeweihten Feldsieper Grundschule und auch am Schulzentrum Nord, das voraussichtlich Ende 2025 fertig sein soll. Die Außentüren der Gebäude schließen dabei elektronisch.
Die CDU hat bei der Stadt außerdem angefragt, ob eine Zusammenarbeit zwischen Schulen und den örtlichen Sicherheitsbehörden wie Polizei oder Feuerwehr geplant ist. Laut Stadt gebe es diese bereits im Rahmen von sogenannten Amok-Lagen. „Diese könnte nötigenfalls im Rahmen der Prüfung einer Ausweitung von Einbruchmeldeanlagen intensiviert werden“, heißt es.