Bochum-Wattenscheid. Bis Frühjahr muss das Stadion in Wattenscheid fertig sein. So sieht es aktuell auf der Baustelle aus. Ein Rundgang bietet spannende Einblicke.

Wer öfter mal am Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid vorbeifährt, wird es gesehen haben: Der Umbau der Sportanlage schreitet voran. „Die Baustelle ändert sich fast täglich“, sagt Ute Feinweber, Projektleiterin vom Sportamt der Stadt Bochum. Ein Rundgang mit ihr über das „dynamische“ Baufeld gibt viele spannende Einblicke – und 48 frische Fotos von der Mega-Baustelle.

Mega-Baustelle Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid: 48 Fotos vom Umbau

Zwei Dinge fallen einem sofort auf: Rundherum ist das Gerüst für das Dach fertig. Und die Laufbahn wurde inzwischen abgetragen. Das Oval für die Leichtathleten ist nun schwarz. Das bleibt natürlich nicht so. Ursprünglich war angedacht gewesen, die rote Laufbahn zu behalten. Doch wegen der vielen Bohrungen (Kampfmittelsondierung) im Vorfeld des Umbaus war die Tartanbahn so löchrig und geflickt, dass sich die Stadt im Februar entschied, auf den ursprünglichen Wunsch des TV Wattenscheid 01 einzugehen und eine blaue Laufbahn zu verlegen. „Alle große Laufbahnen der Welt sind inzwischen blau“, weiß Ute Feinweber. „Das kommt wegen des besseren Kontrasts auch den Fernsehanstalten entgegen. Von daher bot sich das hier an.“ Die neue Tartanbahn wird mit als Letztes eingebaut.

Blick von der neuen Westtribüne auf die Nordkurve im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid. Hier werden die Fans der SG Wattenscheid 09 ihren Verein anfeuern.
Blick von der neuen Westtribüne auf die Nordkurve im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid. Hier werden die Fans der SG Wattenscheid 09 ihren Verein anfeuern. © FUNKE Foto Services | Christof Koepsel

Neu ist zudem, dass das Stadion künftig komplett überdacht sein wird, also auch im Bereich der Kurven. Der Gästebereich hinten am Marathontor werde einen eigenen Eingang haben, so Feinweber. Dadurch könne man die Fanlager bei Fußballspielen gut voneinander trennen. Das Lohrheidestadion werde zwar in erster Linie für internationale Leichtathletik-Wettkämpfe modernisiert, aber hier wird natürlich auch weiterhin die SG Wattenscheid 09 spielen. Und die Frauen des VfL Bochum, sollten sie in die erste Liga aufsteigen.

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Von der Gästetribüne aus hat man einen guten Blick auf die bestehende Osttribüne. Dort wird gerade das Dach erneuert. Die stützende Metallkonstruktion darunter sieht von weitem wie ein riesiges Mikado-Spiel aus. Auf der gegenüberliegenden Seite ist schon gut erkennen, wo die Fan-Zone der 09-Fans sein wird: direkt hinter dem Kassenbereich. Dieses Areal soll dann später Klaus-Steilmann-Platz heißen.

Projektleiterin Ute Feinweber und Stadtsprecher Peter van Dyk beim Rundgang über die Baustelle Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid.
Projektleiterin Ute Feinweber und Stadtsprecher Peter van Dyk beim Rundgang über die Baustelle Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Christof Koepsel

Auch die neue große Haupttribüne nimmt mehr und mehr Gestalt an. Viele Fenster im Veranstaltungsbereich sind schon eingebaut. Und auch die Fassade sieht fast fertig aus. „Champagner-Glimmer“ heiße der Farbton, verrät Ute Feinweber. Gegen diese Farbe werden die Wattenscheid wohl wenig einzuwenden haben. Anders war das, als es anfangs so aussah, als würden blaue und weiße Sitze im Stadion montiert – in den Farben des Fußballrivalen VfL Bochum also. Ein Missverständnis, wie sich nach emotionalen Diskussionen herausstellte.

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Fast schon fertig sieht die Sportanlage hinter dem Lohrheidestadion aus, die auch der Fußballkreisligist RW Leithe nutzen wird. Kunstrasen, Laufbahn, Flutlicht – alles neu. Doch der Strom fehle noch, erklärt Ute Feinweber. Dafür müsse noch eine Trafostation gebaut werden. Auch die Abtrennung zur riesigen Freilufthalle (30 mal 70 Meter) fehle. Durch diese sollen die Leichtathleten auch bei Hitze und Regen beste Trainingsbedingungen haben. „Und die Jugendspieler von RW Leithe dürfen hier auch mal trainieren.“

Von oben sind die Fortschritte auf der Baustelle Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid gut zu erkennen.  
Von oben sind die Fortschritte auf der Baustelle Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid gut zu erkennen.   © Stadt Bochum | Lutz Leitmann

Das Vereinsheim befindet sich noch im Rohbau. Doch auch hier lässt sich schon gut erkennen, wie viel Platz dem Fußballclub und auch dem Stadtteil bald zur Verfügung stehen werden. Denn die Räume können künftig auch für kleinere Veranstaltungen gemietet werden.

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Zwischen Vereinsheim und Freilufthalle entsteht derzeit noch eine Reihe von Parkplätzen. Zum einen für Fernsehsender, aber auch „normale“ Stellfläche für bis zu 90 Pkw. Weitere Parkplätze gibt es hinter der Osttribüne, im Gästebereich und auf dem Emil-Weitz-Platz an der Zeche Holland. Insgesamt rund 1000. Bei einem Stadion-Fassungsvermögen von etwa 16.000 Zuschauern passe das, versichert Ute Feinweber. Das Stellplatz-Konzept sei genehmigt und habe auch bei vorherigen Leichtathletik-Meisterschaften schon funktioniert.

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Außerdem: Wattenscheid 09 sei zu Erstligazeiten Anfang der 90er Jahre mit weniger Kapazitäten ausgekommen. Und so viele Parkplätze gebe es am Ruhrstadion ja auch nicht, gibt Feinweber zu bedenken. „Wir haben hier auf jeden Fall mehr Parkplätze als vorher.“

Die Sportanlage hinter dem Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid ist schon so gut wie fertig. Die Leichtathleten und der Fußballkreisligist RW Leithe werden sie gemeinsam nutzen.
Die Sportanlage hinter dem Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid ist schon so gut wie fertig. Die Leichtathleten und der Fußballkreisligist RW Leithe werden sie gemeinsam nutzen. © FUNKE Foto Services | Christof Koepsel

Damit diese aber nicht blockiert werden, gibt es künftig am bereits bestehenden Parkplatz vor bzw. hinter der Osttribüne eine Schranke, die die Zufahrt von der Lohrheidestraße aus regelt. „Wir brauchen ja Planungssicherheit und müssen unseren Parkraum auch nutzen können“, erklärt Feinweber. Aktuell würden Firmen hier ihre Fahrzeuge parken oder abgemeldete Autos abgestellt werden. Das wolle man durch eine Schranke künftig unterbinden.

Umbau im Zeitplan

Bei der Modernisierung des Lohrheidestadions sei man im Zeitplan, sagt Projektleiterin Ute Feinweber. Und zwar ziemlich genau. Im Frühjahr muss alles fertig sein, damit im Sommer die World University Games, früher Universiade genannt, hier stattfinden können. Vom 16. bis 27. Juli werden diese im Ruhrgebiet und in Berlin ausgetragen.

Und die Zeit bis Mai/Juni werde man auch brauchen, wagt Feinweber einen Ausblick. Auch wenn vieles schon ziemlich fertig aussähe, gebe es hinten raus noch einiges zu erledigen. Da stünden zum Beispiel zum Abschluss die vielen baurechtlichen Abnahmen an. Und vor dem Großevent soll auch noch eine Test-Veranstaltung durchgeführt werden.