Bochum. Nach einer tödlichen Attacke auf einen schlafenden Mann im Hauptbahnhof muss ein 21-Jähriger vors Landgericht. Er soll aber schuldunfähig sein.

Dieses tödliche Verbrechen war von großer Brutalität geprägt – und gleichzeitig von absoluter Sinnlosigkeit. Ein 21-jähriger Mann soll im Bochumer Hauptbahnhof einen schlafenden Obdachlosen (38) so massiv geschlagen und getreten haben, dass er drei Tage später auf der Intensivstation seinen schwersten Verletzungen erlag. Am 8. Januar beginnt vor dem Bochumer Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. Es geht um heimtückischen Mord.

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Wie Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann auf Anfrage dieser Redaktion mitteilte, habe er beim Landgericht den Antrag eingereicht, dass der Beschuldigte, ein Mann aus Lünen, wegen Gefährlichkeit für die Allgemeinheit auf unbestimmte Zeit in eine geschlossene forensische Psychiatrie eingewiesen wird. Er soll wegen einer schweren psychiatrischen Erkrankung schuldunfähig gewesen sein.

Tritte und Schläge gegen Kopf und Körper

Die Bluttat ereignete sich in der Nacht zum 26. Juli (Freitag) gegen 1.15 Uhr in einer Ecke der Gepäckaufbewahrung, an den Schließfächern neben dem Zeitschriftenhandel an der Nordseite des Gebäudes. Dort schlief der Obdachlose. Der 21-jährige Beschuldigte, ein Mann aus Lünen, soll ihn dort am Kopf und am Körper getreten und geschlagen und tödlich verletzt haben.

Die Attacke ist völlig rätselhaft und wohl nur die Folge einer geistigen Krankheit. Die Tat wurde von einer Überwachungskamera gefilmt. „Es gibt keine Hinweise, dass vor der Tat einer Interaktion zwischen Täter und Opfer stattgefunden hat“, sagte Bachmann. Es gebe „kein Tatmotiv“.

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Ein unbeteiligter Zeuge rief damals den Notruf. Der Beschuldigte flüchtete, wurde aber bei einer sofort eingeleiteten Fahndung an einem Bahnsteig des Hauptbahnhofes von der Polizei gefasst.

Der 38-Jährige, ein Rumäne, war nach Deutschland gekommen, um hier Arbeit zu finden. Er geriet aber in Not und schlief im Bahnhof. Eine Bochumer Initiative von fünf Bochumerinnen („Hilfe aus dem Kofferraum“) sorgte mit einer Spendenaktion dafür, dass der Leichnam in seine Heimatstadt Bârlad überführt entsprechend seiner Religion beerdigt werden konnte.