Bochum. 4800 Menschen werden jedes Jahr in Bochum bestattet. Die vorgehaltene Fläche geht weit über diesen Bedarf hinaus. Daher will die Stadt handeln.

25 Jahre nachdem auf dem Hauptfriedhof das erste Gräberfeld in Bochum allein für Muslime angelegt wurde, kommt nun nahe der bestehenden Gräber ein weiteres Feld hinzu. Insgesamt gibt es auf Friedhöfen in der Stadt jeweils gesonderte Bereiche vornehmlich für Angehörige vier bestimmter Glaubensrichtungen (katholisch, evangelisch, jüdisch, muslimisch); in einigen Fälle sogar eigene Friedhöfe.

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Auf den 24 städtischen Friedhöfen – sieben davon sind bereits geschlossen – werden etwa noch 110 Hektar Gräberfelder sowie knapp 74 Hektar Grünflächen bewirtschaftet, insgesamt also 184 Hektar. Und das ist zu viel. „Die vorgehaltenen Flächen einschließlich der Infrastruktur (Trauerhallen, Betriebshöfe, etc.) werden ohne weitere Anpassung den Gebührenbedarf je Bestattungsart stetig erhöhen, deshalb sollen die Friedhofsflächen der Bedarfsentwicklung angepasst werden“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage zur jüngsten Anpassung der Friedhofsgebühren.

Schon seit 2014 werden die Friedhofsflächen reduziert; um ausgebaute Erweiterungsflächen und großflächige, nicht mehr belegte Grabfelder. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren gab es noch 113 Hektar Gräberfelder und 87 Hektar Grünflächen. Daneben gibt es noch 15 konfessionelle – katholische und evangelische – Friedhöfe auf dem Stadtgebiet.

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Auf dem städtischen Friedhof Wiemelhausen gibt es einen jüdischen Friedhof, der durch die Stadt Bochum betrieben wird. Auf diesem gut 8000 Quadratmeter großen Areal gibt es nach Auskunft der Stadt 1004 belegte sowie 185 freie Grabstellen, „die jedoch nicht neu belegt werden“, wie es heißt. In Wattenscheid gibt es einen weiteren jüdischen Friedhof, der aber seit Jahrzehnten geschlossen ist. „Die Jüdische Gemeinde Bochum betreibt zudem einen eigenen Friedhof in Wiemelhausen. Weitere konfessionell geprägte Felder gibt es auf den städtischen Friedhöfen nicht“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk.

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