Bochum-Innenstadt. Das Planetarium in Bochum wird 60 Jahre alt. Zum Geburtstag gibt es eine neue Show. Wir haben sie besucht und können verraten: Es lohnt sich.
Der 6. November 1964 war kein Tag wie jeder andere. Nach langwieriger Bauzeit wurde damals das Planetarium an der Castroper Straße eröffnet, das mit seiner geschwungenen Kuppel längst zu einem markanten Symbol im Stadtbild geworden ist und derzeit einen Zuschauerrekord nach dem nächsten feiert. Allein im vergangenen Jahr besuchten 342.000 Menschen das Planetarium – so viele wie nie zuvor.
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Faszinierende Bilder, majestätischer Sternenhimmel
Exakt 60 Jahre nach der Eröffnung scheint die ewig ungelöste Frage, was in den Tiefen des Weltalls wohl alles verborgen sein mag, bei vielen Menschen weiterhin eine ungebrochene Faszination auszulösen. Zum runden Geburtstag hat das Team um die langjährige Leiterin Prof. Susanne Hüttemeister eine neue Astronomieshow auf die Beine gestellt, die in rund 60 Minuten noch einmal alle Vorzüge des Theaters vereint: faszinierende Bilder, majestätische Ansichten des Sternenhimmels, Flüge durchs All und allerlei Wissenswertes am Rande.
Dabei ist es absolut erstaunlich, wie die Macher es weiterhin schaffen, dem altbekannten Weltall-Thema noch frische, interessante Aspekte abzuringen. „Funkelnde Sterne und endloser Kosmos“, so der Titel der neuen Show, widmet sich den Sternen am Firmament und den zahlreichen Sternbildern, die wohl jeder bei Nacht schon einmal neugierig am Himmel gesucht hat. Orion und Großer Wagen mag man noch kennen, doch welcher Hobby-Astronom wusste schon, dass man (zumindest in Nordpol-Nähe) auch Sternbilder wie Fuchs, Giraffe und Eidechse erspähen kann? Für solches Wissen ist das Planetarium immer wieder Gold wert.
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Erneut ist das Programm wunderbar lokal verortet. Vom Tippelsberg und dem Bergbaumuseum schaut man ebenso in den Nachthimmel wie vom Brocken und dem Nationalpark Eifel. Später geht die weltumspannende Reise unter der Kuppel weiter: in die Atacama-Wüste in Chile, nach Südafrika und schließlich direkt ins All, wo das Hubble-Weltraumteleskop seit über 30 Jahren die Erde umkreist.
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Es gibt Spaziergänge durch Landschaften aus Staub, durch den Orion-Nebel und die Magellanschen Wolken – etwa 160.000 Lichtjahre entfernt. „Da kann uns Bewohnern der so klein scheinenden Erde schon mal etwas schwindelig werden“, merkt Sprecherin Sarah Giese ironisch aus dem Off an.
Kein Zweifel: „Funkelnde Sterne und endloser Kosmos“ wird sein Publikum finden, weil es wissenschaftlich überaus korrekt daherkommt und trotzdem unterhaltsam bleibt. Sanfte Gitarrenklänge sorgen zudem für einen wohligen Schauer in den tiefen Sesseln unter der imposanten Kuppel.
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Vorbereitungen bis zur letzten Minute
An der Uraufführung des neuen Programms wurde übrigens bis zur letzten Minute eifrig gewerkelt. Damit die geladenen Premierengäste das Werk pünktlich zur 60-Jahr-Feier sehen konnten, waren einige Überstunden notwendig. Vor vollbesetztem Haus (darunter Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und die halbe Stadtspitze) wurde zuvor an die langjährige Geschichte des Planetariums erinnert. „Dass wir heute auf 60 Jahre Planetarium zurückblicken dürfen, ist dem außergewöhnlichen Engagement unseres kleinen Teams zu verdanken“, betont Hüttemeister. „Ohne diese Hingabe wäre der Erfolg unseres Hauses nicht möglich.“
Jubiläumswochenende mit Sonderpreisen
Zum 60-jährigen Bestehen startet am Freitag, 8. November, um 21 Uhr das große Jubiläumswochenende im Planetarium (Castroper Straße 76) mit einer 60er-Jahre-Party. Am Samstag und Sonntag, 9. und 10. November, kosten alle Shows nur 60 Cent (zuzüglich Servicegebühren) – als Dankeschön an das Publikum.
Die neue Show „Funkelnde Sterne und endloser Kosmos“ ist wieder zu sehen am 9. und 10. November (ausverkauft) sowie 13., 17., 19., 22., 24., 27., 29. und 30. November und im Dezember. Tickets und weitere Informationen: planetarium-bochum.de