Bochum. Die Stadt Bochum will flächendeckend die Wertstofftonne einführen. Eine Pilotphase gab es in Wattenscheid. So soll es nun weitergehen.

Wattenscheid hat den Anfang gemacht, nun soll der Rest Bochums folgen: Die Stadt will ab 2026 flächendeckend auf Wertstofftonnen statt gelber Säcke setzen. Eine entsprechende Beschlussvorlage der Verwaltung geht aktuell durch die politischen Gremien. Am 21. November soll der Rat die Umstellung beschließen.

Bislang war die Nutzung einer Wertstofftonne freiwillig, Hausbesitzer konnten wählen: Wollen sie Plastik und Leichtverpackungen in festen Behältern sammeln? Oder lieber in gelben Säcken? Nach Angaben der Stadt lag das Verhältnis von Haushalten mit Tonne zu Haushalten mit Sammlung in Säcken bei etwa drei zu eins.

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Abholung in gelben Säcken in Bochum nur noch in Ausnahmefällen

Künftig soll die Tonne Pflicht sein. „Sind auf Grundstücken nachweislich keine ausreichenden Stellmöglichkeiten oder keine geeigneten Transportwege (...) vorhanden, kann in besonders definierten Ausnahmefällen nach einer Einzelfallprüfung die Sammlung über Wertstoffsäcke erfolgen“, so die Verwaltung.

Zum Pilotprojekt, das seit Januar 2024 in Wattenscheid läuft, zieht die Stadt ein positives Zwischenfazit. Rund 1750 Tonnen seien verteilt worden, nur knapp 3,3 Prozent der Grundstückseigentümer hätten Widerspruch eingelegt.

Dieses Bild soll in Bochum der Vergangenheit angehören: Ab 2026 soll die Wertstofftonne zur Pflicht werden und flächendeckend statt gelber Säcke zum Einsatz kommen.
Dieses Bild soll in Bochum der Vergangenheit angehören: Ab 2026 soll die Wertstofftonne zur Pflicht werden und flächendeckend statt gelber Säcke zum Einsatz kommen. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

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Umstellung: 14.550 Behälter müssen in Bochum neu aufgestellt werden

Wenn die Tonnen-Pflicht ab Januar 2026 auf ganz Bochum ausgedehnt wird, müssen laut Planung rund 14.550 Behälter neu aufgestellt werden. Wer das macht, ist aktuell noch unklar – zuvor wird die Abholung der Leichtverpackungen nämlich noch unter den „Dualen Systembetreibern“ neu ausgeschrieben. Wer den Zuschlag bekommt, soll sich dann auch um die Verteilung der Behälter kümmern.

Die Wertstofftonne soll für die Bochumerinnen und Bochumer kostenlos bleiben. Die Stadt verspricht sich von der Pflicht zur Tonne weniger herumfliegenden Müll: „Aufreißen und Verwehungen von losen Säcken wird vermieden.“ Außerdem werde die Zuordnung zu Grundstücken erleichtert und damit Fehlbefüllungen vorgebeugt. Es entfalle zudem die jährliche Grundversorgung der Haushalte mit den gelben Säcken, und der Missbrauch derselben für andere Abfälle werde eingeschränkt.

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