Bochum-Innenstadt. Ob Musik oder Sternenreisen: Das Planetarium Bochum ist beliebt. Doch welche Programme sind die besten? Wir haben einen Hardcore-Fan gefragt.
Einige gehen alle Jubeljahre mal ins Planetarium, andere kommen jeden Monat – und dann gibt es Martina Münch: Die 61-jährige Bochumerin besitzt fürs Sternentheater an der Castroper Straße seit vielen Jahren eine Dauerkarte, die sie als echter „Superfan“ so häufig nutzt wie kaum jemand anders. Pro Jahr besucht sie stolze 100 bis 150 Vorstellungen, darunter Astro-Shows, Kinder-Shows und Vorträge – und die Lust auf beschauliche Stunden unter dem Sternenhimmel ist ihr noch längst nicht vergangen. „Es ist hier so herrlich entspannend“, erzählt sie. „Und man lernt unglaublich viel.“
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Planetarium Bochum feiert 60. Geburtstag
Block A, Reihe 10, möglichst am Rand: Das ist ihr Stammplatz. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten gehört Martina Münch zu den treuesten Besuchern des Planetariums, das witzigerweise fast auf den Tag genau ein Jahr jünger ist als sie. Am Mittwoch, 6. November, feiert es seinen 60. Geburtstag mit der Premiere des neuen Programms „Funkelnde Sterne und endloser Kosmos“, an dem hinter den Kulissen gerade bis zur letzten Minute gefeilt wird. „Klar, darauf bin ich schon ganz gespannt“, meint sie.
Seit 38 Jahren arbeitet Martina Münch als kaufmännische Leiterin für eine Einrichtungsfirma in Wattenscheid. Ihre Liebe zum Planetarium entdeckte sie erst recht spät: „Als Kind war ich gelegentlich mal hier, aber da kann ich mich gar nicht mehr genau dran erinnern“, erzählt sie. Interessant wurde es im November 2003, als sie eine Freundin zu einem Vortrag über das Weltraumteleskop Hubble mitnahm: „Das war so spannend! Ich war total begeistert.“
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Die Älteren erinnern sich: Vor der letzten großen Renovierung gab es unter der Kuppel noch die berühmten Drehstühle, denen Martina Münch bis heute nachtrauert. „Nur in der letzten Reihe ganz hinten waren die Stühle leider nicht drehbar“, erinnert sie sich. „Wenn die Vorstellungen schon fast ausverkauft waren, musste man immer dort sitzen.“
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Es dauerte nicht lang, da war Martina Münchs Begeisterung fürs Planetarium so groß geworden, dass sie zur Jahreskarte griff. Für aktuell 60 Euro (ermäßigt 45 Euro) kann man sich ein Jahr lang so oft unter die riesige Kuppel setzen, wie man möchte. Nur für besondere Konzerte oder die beliebten Hörspiele der „Drei ???“ muss man extra zahlen. „Nach sechs Besuchen hat man seine Jahreskarte ja schon wieder raus“, meint sie lächelnd.
Mehrere Vorstellungen am Stück
Egal ob nach Feierabend oder an den Wochenenden: Martina Münch liebt es, das Sternentheater an der Castroper Straße anzusteuern, gerne auch für mehrere Vorstellungen am Stück. Dabei sind es gar nicht mal unbedingt die fernen Planeten oder die unendlichen Weiten des Weltalls, die sie besonders interessieren: „Ich mag einfach die Erholung hier in den tiefen Sesseln“, sagt sie. „Und das Team ist total nett.“ Einen weiteren Vorteil weiß sie im Planetarium ebenfalls zu schätzen: Die Vorstellungen sind nicht sonderlich lang. „Meistens dauern sie weniger als eine Stunde, da kann man mit dem Rest des Abends dann noch gut was anfangen.“
Wer so häufig ins Planetarium geht wie sie, wird zwangsläufig zur Wiederholungstäterin. Zahlreiche Shows hat Martina Münch mehrfach gesehen, besonders mag sie die Musikprogramme wie „Pop Space“ und die Klassikabende. Und Lesungen schätzt sie sehr, etwa „Alice im Wunderland“ mit der Schauspielerin Christine Urspruch oder die Krimi-Lesungen mit dem Hattinger Duo Nadine D‘Arachart und Sarah Wedler (wieder am 12. November).
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Und Hand aufs Herz: Wie oft ist sie während der Vorstellungen in den gemütlichen Sesseln schon eingeschlafen? „Das kommt gelegentlich schon vor“, meint sie schmunzelnd. „Als ich neulich wieder wach wurde, hatte ich 20 Minuten des Programms verpasst.“ Kein Problem für Martina Münch: Dann geht sie eben noch mal rein.
Planetarium: Tipps von der Expertin
Welche Programme im Planetarium lohnen sich besonders? Wohl kaum eine Zuschauerin hat so viele Aufführungen gesehen wie Martina Münch. Als Expertin gibt sie ein paar Tipps.
„Richtig beeindruckt hat mich ‘Traumzeit‘ mit klassischer Musik von Bach, Mozart und Vivaldi. Total genial“, erzählt sie. Wieder zu sehen am 23. November und 14. Dezember. Unter den Astronomie-Shows schätzt sie besonders „Ferne Welten, fremdes Leben“ (die nächste Vorstellung am 9. November ist schon ausverkauft) sowie den Klassiker „Vom Urknall zum Menschen“ (viele Termine im November und Dezember).