Bochum-Ehrenfeld. Das traditionsreiche Lokal Presto Presto hat Ende September geschlossen. Neue Betreiber haben sich schon gefunden – und etwas ganz anderes vor.
Vor der ehemaligen Pizzeria Presto Presto in Bochum-Ehrenfeld steht ein roter Tieflader. Auf der Ladefläche liegen alte Elektrogeräte und lauter Gerümpel. Jahrzehntelang war das Restaurant an der Hugo-Schultz-Straße eine Institution für die Anwohner des Ehrenfelds. Nun, wird es renoviert – etwas Neues soll bald hier einziehen.
Vor einigen Wochen gab Familie Patscho, die das Lokal die vergangenen elf Jahre betrieb, bekannt, das Restaurant Ende September aufzugeben. Stammkunden kommentierten auf Facebook unter einem Post zum Thema, dass sie das Restaurant vermissen würden und eine Ära zu Ende gehe. Besonders jenen treuen Gästen dankte Familie Patscho in einem Aushang für ihre langjährige Verbundenheit.
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Nun hängen schon wieder neue Informationen aus, in den Vitrinen vor dem Lokal: „Die Pizzeria wird gerade in ein koreanisches Restaurant umgewandelt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und wir freuen uns darauf, Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen“, steht dort. Und dass man sich freuen würde, die Stammkunden auch in dem neuen Restaurant „Kimis Kimchi“ wiederzusehen.
Neues koreanisches Restaurant im Bochumer Ehrenfeld: Eröffnung voraussichtlich im Dezember
Übernommen haben die Kims das Lokal am 1. Oktober. Seitdem packt die ganze Familie mit an, um möglichst bald mit dem Restaurantbetrieb beginnen zu können, erzählt Familienmutter Gyuhea Shin, die das Lokal leiten wird. Momentan peilt sie dafür den Dezember an, bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun.
Aktuell arbeitet Familie Kim an der Küche, die alten Geräte haben sie vollständig entfernt. Die seien schon älter gewesen, außerdem brauche ein koreanisches Restaurant zumindest teilweise eine andere Küchenausstattung als eine Pizzeria. Insgesamt will Shin auch nicht allzu viel an dem Restaurant ändern. Einiges passe nicht zum neuen Konzept. Klar komme sie also nicht um die ein oder andere Änderung herum. Gleichzeitig habe das Lokal seinen ganz eigenen Charme, den sie auch nicht zerstören oder gar auslöschen wolle.
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Das Presto Presto hob sich schließlich nicht zuletzt auch durch seinen urigen Einrichtungsstil von der Masse ab und fiel mit den Kronleuchtern, den großen Deckenlampen im Jugendstil und den Zierbilderrahmen auf. Das will Shin größtenteils wahren – auch damit sich die Stammgäste der Pizzeria hoffentlich möglichst schnell auch bei Kimis Kimchi wohlfühlen.
„Kimis Kimchi“ will traditionell koreanische Küche nach Familienrezept bieten
Das sei ihr auch deshalb eine besonders wichtige Angelegenheit, weil Gastfreundschaft eng mit ihrer Kultur verwoben ist, erzählt die Südkoreanerin. In ihrer Heimat führt Shins Schwiegermutter ebenfalls ein Restaurant. Von der habe sie gelernt, viele Gerichte nach Familienrezept der Kims zu kochen. „In Ihrem Restaurant haben wir auch schon viel Erfahrung sammeln können“, sagt sie und hofft, dass ihr das den Start mit ihrem eigenen Restaurant erleichtern wird.
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Aktuell arbeitet Shin parallel zur Renovierung vor allem an der Speisekarte und wählt aus, welche der Familienrezepte sie ihren Gästen in Bochum auftischen will. Neben dem Namensgeber des Restaurants, dem typisch koreanischen Kimchi, einer Art fermentiertem Gemüse, soll es auch diverse traditionelle Reis- und Nudelgerichte geben, mit verschiedenen Sorten Fleisch, Fisch oder Tofu dazu.