Bochum. 15 Geschosse, 100 Meter Länge: An der Ruhr-Universität Bochum entsteht ein neues Gebäude. Noch bis 2042 wird insgesamt saniert. Die Pläne.
Das zukünftige NA-Gebäude soll auf tausenden Quadratmetern Nutzfläche vorraussichtlich ab 2027 die Fakultäten für Physik und Astronomie und Teile der Informatik sowie den Arbeitsmedizinischen Dienst der Ruhr-Universität Bochum (RUB) beherbergen. Auch das Alfried Krupp-Schülerlabor, das eine wichtige Rolle in der Ausbildung junger Fachkräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik spielt, soll hier Platz finden.
Nach der feierlichen Grundsteinlegung für den Ersatzneubau hat am Dienstag starten die Bauarbeiten nun. Der Neubau soll den denkmalgeschützten Campus um moderne Forschungs- und Lehrmöglichkeiten erweitern und dabei die Verbindung von Historie und Moderne fortführen.
Ein Bau der Superlative: Neues RUB-Gebäude so groß wie drei Fachhochschulen
Der Neubau wird eindrucksvoll: Mit 15 Geschossen, 100 Metern Länge und 20 Metern Breite erstreckt er sich über insgesamt 27.000 Quadratmeter Nutzfläche. „Das entspricht der Fläche von etwa drei mittelgroßen Fachhochschulen“, veranschaulicht Ina Brandes (CDU), nordrhein-westfälische Ministerin für Kultur und Wissenschaft, die Dimensionen des Projekts.
„Bochum ist ein Wissenschaftsstandort internationalen Ranges“, betont die Ministerin. Dies gelte insbesondere für die Naturwissenschaften und die Informatik. Um diese Position zu halten, brauche es jedoch die passenden Rahmenbedingungen – das neue NA-Gebäude soll genau das bieten.
Schon vor Baubeginn war der Neubau allerdings auch eine Herausforderung, wie Dirk Günnewig (CDU), Staatssekretär im Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, erklärt. Immer wieder stießen die Bauarbeiter beim Abriss des Vorgängergebäudes auf Schadstoffe im alten Gebäude, was die Arbeiten erschwerte. Hinzu kam der Denkmalschutz, der seit 2015 für den gesamten Campus gilt. Das macht den Neubau komplexer, führt aber auch dazu, dass der neue Bau in vielen Aspekten an das ursprüngliche NA-Gebäude erinnern wird.
Die Fassade wird an das ursprüngliche Farbkonzept des denkmalgeschützten Campus angelehnt, während moderne Technologien wie ein Wärmedämmverbundsystem und eine Photovoltaikanlage den Bau zukunftsfähig machen. Balkone aus Betonfertigteilen sollen an das alte Gebäude erinnern, aber auch Wartungszwecken dienen. „Das neue NA-Gebäude wird zu einem dynamischen Ort der wissenschaftlichen Erkundung“, unterstrich Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB NRW), der für das Projekt verantwortlich ist. Die Räume etwa werden zumindest teilweise flexibel an die Nutzerinnen und Nutzer anpassbar sein.
Langfristige Sanierungsstrategie: RUB-Campus muss dauerhaft in Schuss gehalten werden
Der Neubau des NA-Gebäudes markiert jedoch nur den Beginn der umfassenden Modernisierung der RUB. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits einige Gebäude saniert, aber noch viel mehr steht bevor“, erklärte Ministerin Brandes. Bis 2042 sollen alle erforderlichen Sanierungen auf dem Campus abgeschlossen sein. Doch die Modernisierungsarbeit wird nie wirklich enden: „Bis dahin werden vermutlich schon die ersten sanierten Gebäude erneut modernisiert werden müssen“, so Brandes. Die Aufgabe, den Campus in Schuss zu halten, sei also eine dauerhafte, die sich aber lohne: „Exzellente Forschung und Lehre brauchen eine exzellente Infrastruktur.“ Schon saniert wurden bisher etwa die Gebäude der I-Reihe.
Allein das neue NA-Gebäude soll zig Millionen kosten. Gemeinsam mit Staatssekretär Dirk Günnewig, und Vertretern der RUB und vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) platzierte Ministerin Brandes feierlich den Grundstein sowie eine Zeitkapsel auf dem Baugrundstück.