Bochum. Sie kam als Kämmerin nach Bochum, war von 2004 bis 2015 erste Oberbürgermeisterin der Stadt: Wir erinnern mit Bildern an die SPD-Politikerin.
Sie stand als erste Frau an der Spitze der Stadt Bochum : Von 2004 bis 2015 hat Ottilie Scholz die Stadt als Oberbürgermeisterin angeführt und geprägt – und in ihren zwei Amtszeiten große Herausforderungen erlebt. Jetzt ist sie im Alter von 76 Jahren gestorben.
Die in Recklinghausen geborene SPD-Politikerin wurde 76 Jahre alt: Am 15. Oktober ist Ottilie Scholz gestorben. Hier finden Sie den Nachruf.
Sie stand an der Seite der Beschäftigten vor dem Nokia- und Opel-Aus, erntete Häme für die Absage der Loveparade 2009, begleitete die Planung und Entstehung des Anneliese-Brost-Musikforums in der Innenstadt – nur einige Schlaglichter aus ihrem Wirken. Wir haben Bilder gesammelt, die wichtige Stationen ins Scholz‘ Wirken dokumentieren:
Erste Frau an Bochums Stadtspitze: Das war Ottilie Scholz
Als erste Frau stand sie elf Jahre lang an der Spitze Bochums: Ottilie Scholz (SPD) war von 2004 bis 2015 Oberbürgermeisterin. Hier zeigt sie im September 2015 ein Geschenk, das sie zu ihrem damals nahenden Abschied bekommen hat.
© Ingo Otto / Funke Foto Services | Ingo Otto
Abschied aus dem Rathaus: An ihrem letzten Amtstag im Oktober 2015 nahm Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz den zuvor monatelang gesperrten Paternoster wieder in Betrieb.
© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
November 2009, offizieller Beginn ihrer zweiten Amtszeit: In der konstituierenden Sitzung des Bochumer Stadtrats wurde Scholz erneut zur Oberbürgermeisterin gewählt.
© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Noch eine Szene aus dem November 2009: Von links nach rechts sieht man die frisch wiedergewählte Oberbürgermeisterin mit ihren Stellvertreterinnen Gabriele Schäfer (SPD), Erika Stahl (CDU) und Astrid Platzmann-Scholten (Grüne).
© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Im August 1999 war die studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaftlerin zunächst als Kämmerin und Bezirksdezernentin nach Bochum gekommen. Dieses Foto zeigt sie im Sommer 2006 in einem Interview.
© WAZ Bochum | Ingo Otto
Ottilie Scholz im August 2010 an ihrem Schreibtisch im Rathaus.
© FUNKE Foto Services | Monika Kirsch
Glückwunsch an den Nachfolger: Am 27. September 2015 feierte Ottilie Scholz mit Thomas Eiskirch (SPD) dessen Wahlsieg im Rathaus.
© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Am 1. Oktober leitete Scholz zum letzten Mal eine Ratssitzung.
© Ingo Otto / Funke Foto Services | Ingo Otto
Pressefoto mit Vorgänger und Nachfolger: Ottilie Scholz mit Alt-OB Ernst Otto Stüber (li.) und mit Thomas Eiskirch bei einem Abschieds-Empfang für Scholz.
© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Ottilie Scholz bei einem Interview im September 2015.
© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz verneigt sich bei einem Abschiedsempfang für sie im Kunstmuseum Bochum am Freitag, den 16. Oktober 2015 vor den geladenen Gästen.
© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Im Blitzlicht: Als der finnische Nokia-Konzern im Januar 2008 verkündete, sein Werk in Bochum zu schließen, war das für Bochum ein schwerer Schlag. Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz mit der damaligen NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) bei einer Pressekonferenz.
© WAZ | Ingo Otto
Rund 20.000 Menschen kamen am 21. Januar 2008 zu einer Demonstration gegen die geplante Nokia-Werksschließung in Riemke. Ottilie Scholz auf der Bühne neben der weinenden Betriebsratsvorsitzenen Regine Achenbach.
© WAZ | Ingo Otto
Auch bei der Aktion „Nokia muss in Bochum bleiben“ am 4. Februar 2008 am Schauspielhaus zeigte Ottilie Scholz Gesicht. Neben ihr (von links): Ulrike Kleinebrahm (IG Metall), Gisela Achenbach (Betriebsrätin Nokia), sowie Rolf Suhl (kaufmänischer Direktor Schauspielhaus).
© WAZ | Foto: WAZ / Karl Gatzmanga
Die Oberbürgermeisterin kämpferisch: Ottilie Scholz bei einer Rede am Nokia-Werk am 10. Februar 2008.
© WAZ | Foto: WAZ / Karl Gatzmanga
Auch die Ankündigung des Opel-Abschieds aus Bochum fiel in die Amtszeit der Oberbürgermeisterin. Ottilie Scholz im März 2009 bei einer Opel-Belegschaftsversammlung im Bochumer Ruhr Congress. Neben ihr der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel, daneben IG-Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard.
© Ingo Otto | Ingo Otto
Ottilie Scholz und Opel-Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel. Tausende Menschen kamen im Juni 2012 zur Veranstaltung „Bochumer Künstler für Opel“ auf den Vorplatz des Schauspielhauses. Geholfen hat es am Ende nicht: Ende 2014 lief der letzte „Zafira“ in Bochum vom Band.
© Ingo Otto / WAZ FotoPool | Ingo Otto
Grundsteinlegung für das größte Kulturprojekt ihrer Amtszeit: Ottilie Scholz mit Bosy-GMS Steven Sloane auf der Baustelle fürs Musikforum.
© WAZ FotoPool | Rainer Raffalski
„Klingt nach Bochum“: So war die Kampagne fürs Musikforum überschrieben. Ottilie Scholz und GMD Steven Sloane vor dem Plakat mit dem damaligen Bundestagspräsident Norbert Lammert.
© WAZ Bochum | Ingo Otto
Einschneidend auch dies: Im Januar sagte Ottilie Scholz (hier mit dem leitenden Polizeidirektor Martin Jansen und Rechtsdezernentin Diane Jägers) die für den Sommer 2009 geplante Loveparade in Bochum wegen Sicherheitsbedenken ab. Dafür hagelte es zunächst Häme und Kritik. Nach der Katastrophe bei der Loveparade 2010 in Duisburg hingegen wurde die Entscheidung als weitsichtig und verantwortungsvoll anerkannt.
© WAZ Bochum | Ingo Otto
Ottilie Scholz bei einer Oldtimer-Rallye im Sommer 2009.
© Ingo Otto | Ingo Otto
Empfang für die Aufsteiger: Am 16. Mai 2006 bat die Oberbürgermeisterin Mannschaft und Vertreter des VfL Bochum ins Rathaus.
© Stadt Bochum, Presseamt | André Grabowski
Die Stiftung Situation Kunst erinnert an „eine kluge und engagierte Weggefährtin“ und zeigt Ottilie Scholz‘ Lieblingsbild aus der Sammlung: „Gartenecke in der Sonne“ von Max Slevogt aus dem Jahr 1917. „Nur auf den ersten Blick scheint der sonnige Garten friedlich dazuliegen“, schreibt die Vorstandsvorsitzende Silke von Berswordt-Wallrabe. „Hinter dem offenen Tor drohen schwarze Schatten, das Unheil lässt sich auch von der Gartenmauer nicht aufhalten.“ Und weiter: „Ottilie Scholz hatte ein Gespür für das, was hinter dem Offensichtlichen liegt.“
© Stiftung Situation Kunst | Stiftung Situation Kunst
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