Bochum. Das Konzept erinnert ans Konsolenspiel – in Bochum kann man mit echten Flitzern durch virtuelle Welten fahren. Macht das Spaß? Ein Selbstversuch.
„Zisch“. Schon wieder bremst mein Kart abrupt ab und ich bleibe mitten auf der Rennstrecke stehen. Doch warum? Wurde ich abgeschossen? Nein, ich bin über einen virtuellen Ölfleck meines Gegners gefahren. Nach ein paar Sekunden geht es weiter und ich kann die Verfolgung wieder aufnehmen. Kartfahren wie im Videospiel, darum geht es.
Mit dem Kart durch virtuelle Welten
Wir wagen uns in Bochum-Wattenscheid auf die Strecke: „Battle Kart“ steht auf dem Programm, Autorennen der etwas anderen Art. Mit einem kleinen Elektro-Fahrzeug fahren die Spieler durch virtuelle Welten. Die Strecken werden hierfür mithilfe von Beamern an die Wände und den Boden der Halle projiziert. Während des Rennens können außerdem verschiedene Elemente eingesammelt werden, so wie Raketen oder Ölfässer – um Gegner auszubremsen. Vielen wird das bekannt vorkommen: „Mario Kart“ auf der Konsole lässt grüßen.
Zu Beginn gibt es eine kurze Einweisung, damit wir wissen wie das Ganze funktioniert. Ein Spiel besteht aus drei Runden von je fünf Minuten. So lange haben wir jeweils Zeit, möglichst viele Runden auf der Strecke zu drehen. Währenddessen können wir über gelbe Bonusfelder fahren, um Gegenstände zu erhalten.
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Bei „Battle Kart“ in Bochum wird jeder Schritt beschrieben
Bevor es losgeht, ziehen wir uns noch Handschuhe an, die am Eingang ausliegen. Durch das Fahren wird aktuell noch schwarzer Staub aufgewirbelt, erklärt Natalie Czarnetzki, die Standortleiterin. „Man sollte auf jeden Fall nicht seine beste Kleidung anziehen“, rät sie. Die Fahrzeuge seien zwar elektrisch, dennoch handelt es sich bei der Anlage um eine Kartbahn.
Danach ging es auch schon zu den Karts – alle stehen in einer Reihe an der Wand. Auf einem der Ersten kann ich direkt meinen Namen lesen. Jetzt heißt es nur noch einsteigen und anschnallen. Einen Helm brauchen wir nicht, die Geräte sind mit einem Anti-Kollisionssystem ausgestattet. In der Halle wird es dunkel und eine Stimme ertönt „Bitte begeben Sie sich auf die Startposition.“ Auf dem Boden vor mir erscheinen Pfeile, die mir den Weg zeigen. Jeder Schritt wird auf einem kleinen Bildschirm, der am Kart befestigt ist, angezeigt.
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Raketen, Ölfässer und Geschwindigkeitsboost – viele Bonuselemente bei „Battle Kart“
Dreimal ertönt laut ein Tuten in der Halle – die erste Runde beginnt. Die Konkurrenz schießt direkt an mir vorbei. Nach ein paar Metern kann ich schon über das erste Bonusfeld fahren und einen Gegenstand abstauben. Es ist ein Ölfass, das sehe ich im Bildschirm. Mit einem gelben Knopf am Lenkrad kann ich meinen Bonus verwenden. Auf der Spur hinter mir erscheint ein großer Ölfleck.
„Rums“ – ich wurde von einer Rakete getroffen. Das Kart bremst automatisch ab, nach ein paar Sekunden kann ich weiterfahren. Nach fünf Minuten ertönt wieder ein lautes Signal. Die Runde ist vorbei. Mit Pfeilen am Boden werden wir zur nächsten Startposition geführt. Der Ablauf ist wie bei der vorherigen Runde. Nun gibt es eine andere Strecke, mit mehr Kurven. Meine Gegner düsen an mir vorbei und driften um die Kurven. Ich traue es mich noch nicht und liege schon wieder zurück.
In der dritten Runde habe ich mich dann mehr getraut. Mit dem Bonus „Nitro“ habe ich einen Geschwindigkeitsschub bekommen und kann noch schneller fahren. Ich habe den Selbstversuch mit zwei weiteren Spielpartnern gewagt. Insgesamt können aber bis zu zwölf Personen gleichzeitig fahren.
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Andere Spiele bei „Battle Kart“: „Battle Snake“ und „Battle Foot“
Aktuell befindet sich die Strecke im Halloween-Design. Passend dazu läuft Musik im Hintergrund. Außerdem fliegen Geister über die Bahn und versuchen, uns beim Rennen zu stören. Der ein oder andere Geist hat es geschafft, meine gesammelten Elemente zu klauen. Ab Dezember bekommt Battle-Kart wieder ein neues Ambiente, dann wird‘s weihnachtlich in der Halle.
„Battle Kart ist für jedermann“, sagt Natalie Czarnetzki. Das gefalle ihr besonders gut an dem Konzept. Neben vielen begeisterten Kindern kommen auch eine Menge ältere Menschen, die großen Spaß auf der Bahn haben.
Mein Fazit: Erinnert an Videospiel Mario Kart
Mein Fazit nach dem Test: Die Idee ist witzig, die Parallelen zum Videospiel eindrucksvoll umgesetzt. Während des Rennens taucht man in eine andere Welt ein. Der Test hat viel Spaß gemacht und dürfte gerade für Fans von „Mario Kart“ einen Besuch wert sein. „Battle Kart“ ist allerdings kein kostengünstiges Ausflugsziel. Es bietet sich zeitlich, an mindestens zwei Spiele zu buchen, da man zu Beginn erst einmal reinkommen muss.
Preise und Voraussetzungen
Ein Spiel besteht aus drei Runden mit je fünf Minuten Spielzeit. So kosten 15 Minuten auf der Bochumer Kartbahn 22 Euro pro Person – für Erwachsene. Kinder bis 15 Jahren zahlen 18 Euro. Je mehr Spiele gebucht werden, desto günstiger wird es. So kostet das dritte Spiel für Erwachsene zum Beispiel nur noch 17 Euro. Auch bei Gruppen variieren die Preise. Eine Preisliste gibt es auf der Homepage unter www.battlekart.com.
Die drei Runden des Spiels können nach Bedarf gewählt werden. Neben dem klassischen „Battle Race“ kann auch aus einer Vielzahl von anderen Spielen gewählt werden. Neben dem klassischen „Battle Race“ Spiel, das stark an Mario Kart erinnert, bietet „Battle Kart“ auch noch weitere Spiele an, zum Beispiel „Battle Snake“. Wer das alte Handyspiel „Snake“ noch kennt, dem wird auch dieses Format bekannt vorkommen.
Ein Mindestalter für die Fahrenden gibt es nicht, aber eine Mindestgröße: Wer mitspielen will, muss mindestens 1,45 Meter groß sein. Adresse: „Battle Kart“, WTC Camp Sports, Isenbrockstraße 15, 44867 Bochum.