Bochum. Eine Straße in Bochum ist gesperrt, Busse werden umgeleitet. Manch ein Fahrer merkt das zu spät. Dann erleben die Anwohner knifflige Manöver.
Für die Fahrerinnen und Fahrer der Bogestra-Linienbusse ist sie schon im Alltag nicht ohne: Die Wirmerstraße in Altenbochum ist eine recht enge Wohnstraße, Begegnungsverkehr selbst für Autos an vielen Stellen nicht möglich. Tagsüber verkehren dort bis zu zwölf Linienbusse pro Stunde, je sechs in jede Richtung. Über Funk stimmen die Fahrer sich ab, wer wann von der Haltestelle wieder abfährt, um Engpässe zu vermeiden.
Während die Schulenburgstraße für die umfassende Sanierung voll gesperrt ist, werden die Linien 355 und 368 umgeleitet: Aus der Innenstadt kommend, biegen die Busse rechts statt links auf die Wirmerstraße, um dann über den Freigrafendamm zur Immanuel-Kant-Straße und zurück auf die reguläre Route zu kommen.
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Bochum: Rückwärts mit dem Gelenkbus durch eine enge Wohnstraße
Mindestens zweimal waren am Montag, dem ersten Tag der Vollsperrung, aber Irrfahrten zu beobachten: Busfahrer hatten offensichtlich die Umleitung verpasst, steuerten die aktuell aufgehobene Haltestelle „Schulenburgstraße/VBW“ an – und waren an einem Punkt, an dem sie nicht mehr weiterkamen. Anwohnern bot sich dann ein kleines Spektakel: Langsam und vorsichtig tasteten sich die Busse die Wirmerstraße wieder in Richtung Freigrafendamm – rückwärts mit dem Gelenkbus, kein einfaches Unterfangen. Eine Person mit Warnweste lief vorweg und gab Tipps und Anweisungen über Funk zum Fahrer durch.
Wie viele dieser Irrfahrten es am Montag insgesamt gab, kann Bogestra-Sprecherin Imke Franke nicht sagen. Das sei in der Leitstelle im Nachhinein nicht mehr nachzuvollziehen. „Das kann aber schon mal vorkommen“, sagt Franke, „besonders bei veränderten Wegen.“
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Bogestra-Verkehrsmeister lotst Busfahrer auf die richtige Route zurück
Für solche Fälle stünden während der Betriebszeiten die Verkehrsmeister der Bogestra bereit, erklärt die Sprecherin. Wenn Busfahrer mit ihrem Gefährt in eine Position gerieten, aus der sie ohne Hilfe nicht mehr herauskämen, riefen sie über Funk die Leitstelle. „Dann rücken die Verkehrsmeister aus und helfen.“
Und was macht das Unternehmen, um falsches Abbiegen schon vorab zu verhindern? „Die Umleitungswege sind ja in der Regel beschildert“, so Franke. Es gebe Mitarbeiterinfos, außerdem brächten sich die Fahrer bei der Übergabe untereinander auf den aktuellen Stand. An die neue Route durch Altenbochum können sich die Fahrerinnen und Fahrer nun noch ein bisschen gewöhnen: Baustelle und Vollsperrung sollen voraussichtlich bis zum 28. Oktober bestehen bleiben.