Bochum. Ein großer Platz in einem Bochumer Stadtteil soll aufgewertet werden. Es gibt viele Ideen und Wünsche der Anwohner. Warum sich nichts tut.

Nach wie vor dümpelt der Friemannplatz als trostlose Fläche in Altenbochum vor sich hin. Es gab ehrgeizige Pläne und eine Reihe von Ideen, was die Stadt dem Platz Gutes tun könnte. Vor drei Jahren wurde mit Geld des Bezirks Mitte ein Planungsbüro beauftragt, gemeinsam mit Bürgern Vorschläge zu entwerfen.

Doch getan hat sich nichts. Im Gegenteil: Da ein Markttag inzwischen gestrichen wurde, herrscht noch weniger Leben auf dem Platz, der in erster Linie zum Parken genutzt wird.

+++ Abonnieren Sie hier den kostenlosen Kultur- Newsletter aus Bochum! Kultur-Redakteur Sven Westernströer versorgt Sie jeden Donnerstag mit den besten Tipps aus dem Schauspielhaus, dem Musikforum und Co. +++

Mehr Grün, Spielangebote und Sportflächen: Diese Anregungen fügten die Planer zusammen. Und schon 2020 hatte die Verwaltung ein Maßnahmenpaket geschnürt, das aus Sofortmaßnahmen in den Bereichen Barrierefreiheit und Grünpflege bestand. 

Das veranlasste jetzt die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte, einen Antrag zu stellen: Die Verwaltung soll aufgefordert werden, unverzüglich zwei barrierefreie Übergänge zum Friemannplatz im Rahmen der Straßenunterhaltung auszuführen.

+++ Lesen Sie mehr Nachrichten aus Bochum! +++

Der Platz soll künftig Aufenthaltsqualität bekommen. Dazu wollte die Stadt Bochum - Stand Juni letzten Jahres - 2,5 Millionen Euro in die Hand nehmen. Damals hieß es, der Umbau solle 2025 beginnen. Die Bauzeit soll rund anderthalb Jahre betragen.

Der neue Friemannplatz könnte eine grüne Freitreppe zum Verweilen bieten. Gewünscht war von vielen Altenbochumern ein Abendmarkt, Wasserfontänen und Spielgeräte für Kinder. Der Friemannplatz soll zu einem Treffpunkt im Stadtteil werden, zu einer Fläche mit Aufenthaltsqualität.

+++ Folgen Sie der WAZ Bochum auf Facebook! +++

David Schary: „Stand heute ist in Sachen Barrierefreiheit nichts geschehen. Es folgten auch keine weiteren Mitteilungen, die die Verzögerungen mitgeteilt und erklärt hätten, was grundsätzlich einen fragwürdigen Umgang in Teilen der Verwaltung mit der politischen Willensbildung der Bezirksvertretung erkennen lässt.“

Friemannplatz in Altenbochum soll barrierefrei werden

Der Friemannplatz bleibe schwer erreichbar, sagt Schary. „Jeder Zuweg ist schwierig für alle, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind.“ Schon 2020 hatte die Verwaltung ein Maßnahmenpaket geschnürt, das aus Sofortmaßnahmen in den Bereichen Barrierefreiheit und Grünpflege bestand. Zwei behindertengerechte Querungen sollten entstehen. Die Kosten für diese Maßnahme wurden damals mit 30.000 Euro beziffert und sollten aus dem städtischen Haushalt finanziert werden.

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bochum verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Newsletter! +++

Hendrik Schöpper (SPD) versuchte, die CDU zu bremsen: „Wir haben die Gesamtlösung vor der Nase. Jetzt die barrierefreie Umgestaltung vorzuziehen, wäre zu teuer.“ Woraufhin David Schary betonte, der Vorschlag sei von der Verwaltung selbst gekommen, und von einer Gesamtlösung sei man noch weit entfernt. Die Bordsteine um den Platz brauchten Absenkungen. Parkende Autos behinderten teilweise den Zugang. 

Bochumer Stadtverwaltung soll die Kosten prüfen

Bezirksbürgermeisterin Gabi Spork schlug vor, einen Prüfauftrag zur Ermittlung der Kosten zu erteilen. Zudem soll die Verwaltung in der nächsten Sitzung über den Stand der Dinge berichten.

+++ Folgen Sie der WAZ-Lokalredaktion Bochum auf Instagram! +++

Den teilte jetzt die Pressestelle der Stadt Bochum auf Anfrage mit. Sprecher Peter van Dyk: „Zum Friedmannplatz können wir noch nicht wirklich viel mitteilen. Wir befinden uns noch in der internen Abstimmung. Es kommen eine Vielzahl von umzusetzenden Maßnahmen auf uns zu, daher kann ich keine Angaben zum Zeitpunkt eines nächsten Schritts machen. Mit welcher Maßnahme gestartet wird, ist bislang noch nicht entschieden.“