Bochum-Harpen. Altes Amtshaus soll neues Bochumer Bürgerzentrum werden. Während der zwei Jahre Bauzeit müssen drei Vereine in Ausweichquartiere ziehen.
Lange hat‘s gedauert: Viele Jahre der Diskussionen, Ideen und Pläne gingen ins Land. Nun steht fest, dass nach den Herbstferien die Arbeiten zur Sanierung des Alten Amtshauses in Bochum-Harpen beginnen. Zwei Jahre wird der Umbau dauern, drei Harpener Vereine können den Saal und die Räume währenddessen nicht nutzen, die Nutzungsvereinbarung läuft ab Herbst aus. Die gute Nachricht: Für alle konnte inzwischen eine neue Bleibe gefunden werden.
Schützenverein zieht ins Badehaus des Amtshauses in Bochum-Harpen
„Der Shanty-Chor fand einen Ausweichstandort im ehemaligen Jugendfreizeithaus Langendreer, das ,Hot-Pott-Sound-Orchester‘ kommt in der Willy-Brandt-Gesamtschule in Werne unter und der Bürger-Schützen-Verein Harpen (BSV) inklusive Fanfarenzug zieht ins Badehaus am Amtshaus Harpen“, teilt Peter van Dyk, Pressesprecher der Stadt Bochum, auf Anfrage mit.
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Der Bauantrag wurde im Juli 2024 eingereicht. Die nicht Bauantrag-relevanten Arbeiten werden, unabhängig von der Genehmigung, planmäßig beginnen, erklären die Zentralen Dienste in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Nord.
Amtshaus-Umbau in Bochum: Schadstoffe werden ausgebaut und entsorgt
Großen Raum werden die Brandschutzauflagen einnehmen. Die Abstimmung und Planung dieser Auflagen für das ehemalige Amtshaus seien wegen der Vielzahl der Nutzungen sehr komplex, so Peter van Dyk im Juli dieses Jahres. Als erste Maßnahme sollen Schadstoffe fachgerecht ausgebaut und entsorgt werden.
Im Einzelnen sind folgende Arbeiten vorgesehen: Dachsanierung, Fassadensanierung inklusive der gesamten Außenhülle, Sanierung und Umbau der ehemaligen Kita zum Multifunktionsraum, Sanierung des Veranstaltungssaals, der Bühne und der Nebenräume sowie Instandsetzung der ehemaligen Wohnungen, des Kellers, der Treppenhäuser und Vereinsräume.
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Mit dem Komplettumbau wird aus dem Amtshaus das neue „Bürgerzentrum Harpen“, eine „gute Stube“ für den Stadtteil. Dazu soll der Saal für Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen erhalten bleiben. Die ehemalige Kita mit separatem Eingang soll künftig für die abwechselnde Nutzung durch kleinere Gruppen (ca. 20 bis 30 Personen) zur Verfügung stehen, etwa für Fortbildungsseminare, Informationsveranstaltungen im kleineren Kreis, Repair-Café oder Gesundheitskurse.
Ehemalige Wohnungen werden neu genutzt
Die beiden ehemaligen Wohnungen werden so umgestaltet, dass eine Büro-Nutzung mit geringem Publikumsverkehr möglich wird. Hier sind für die Stadt temporäre Nutzungen von Dienststellen der Verwaltung, der Bezirksvertretung sowie von sozialen oder karitativen Einrichtungen aus Harpen denkbar. Wohnen schließt sie indes aus: Die Geräuschkulisse bei Saalveranstaltungen wäre eine Belästigung für potenzielle Mieter.
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Das alte Amtshaus Harpen am Harpener Hellweg konnte über Jahre nur mit Sondergenehmigungen weiter von Vereinen genutzt werden; besonders beim Brandschutz liegt vieles im Argen. Viele Jahre wurde um Erhalt, Abriss oder Neubau eines Veranstaltungshauses gerungen.
Umbau kostet 4,5 Millionen Euro und dauert zwei Jahre
Zunächst war vorgesehen, nur das marode Dach instand zu setzen. Dafür sollte eine Million Euro locker gemacht werden. Dann war sogar von einem Neubau die Rede. Doch diese Lösung erwies sich als zu teuer. Nach langen Diskussionen stand dann fest: „Eine Kernsanierung ist dabei die günstigere Lösung“, so Kämmerin Eva-Maria Hubbert vor einem Jahr. Die soll nun 4,5 Millionen Euro kosten. Ein Neubau würde bis zu fünf Jahre dauern und ein Vielfaches der Sanierung kosten.