Bochum. Auf einem Schulhof in Bochum ist das Pflaster auf einer Fläche von 150 Quadratmetern abgesackt. Schule und Nachbarschule vorsorglich gesperrt.

Mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler in Bochum hatten am Freitag, 6. September, außerplanmäßig schulfrei. Weil am frühen Morgen auf dem Vorplatz der Grundschule Feldsieper Straße im Stadtteil Hamme das Pflaster auf einer Fläche von etwa zehn mal 15 Metern abgesackt ist, wurden Schulhof und Schule vorsichtshalber großflächig abgesperrt.

Unterricht an Grundschule und Gesamtschule in Bochum fällt aus

Betroffen von der Vorsichtsmaßnahme ist auch eine angrenzende Schule. „Zur Sicherheit wurde in Absprache mit der Schulleitung auch der Unterricht in der benachbarten Gesamtschule Bochum-Mitte abgesagt“, so die Stadt Bochum.

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Die Ursache für die abgesackte Fläche (etwa 150 Quadratmeter) ist vermutlich ein schadhaftes Regenrückhaltebecken, das sich unterhalb der Schulhoffläche befindet. Beides, die Schule samt Außengelände und das Becken, sind noch neu.

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„Vorzeigeschule“ wurde erst im März 2024 eröffnet

Im Laufe des Freitags haben nach Auskunft der Stadt unterschiedliche Expertinnen und Experten die Absenkung in Augenschein genommen und bewertet. Beteiligt waren Feuerwehr, Technischer Betrieb, Grünflächenamt, Schulleitung, Tiefbauamt, Bodengutachter, Statiker und die Zentralen Dienste. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann festgestellt werden: Die angrenzenden Gebäude waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet“, so die Stadt in einer Mitteilung.

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Der unmittelbare Bereich um die Absenkung herum bleibt abgesperrt, die Grundschule ist wieder erreichbar. Der Unterricht wird am Montag dort wie üblich stattfinden. Für den Unterricht in der benachbarten Gesamtschule Bochum-Mitte bestehen keinerlei Einschränkungen. Von Montag an sollen weitere Untersuchungen stattfinden.

Die Grundschule Feldsieper Straße ist der jüngste Schulneubau der Stadt. Der Bau hat etwa 20 Millionen Euro gekostet und damit drei Millionen Euro weniger als zwischenzeitlich kalkuliert. Im März sind dort mehr als 300 Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrerkollegium „eingezogen“.

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Bis dahin hatte sich die Grundschule ein Gebäude mit der Gesamtschule Mitte geteilt. Weil diese aber wächst und das Altgebäude sanierungsbedürftig ist, wurde direkt nebenan auf einem städtischen Gelände eine ganz neue, dreizügige Grundschule für 300 bis 330 Schülerinnen und Schüler errichtet.

Gebäude besticht mit Lernlandschaften und nachhaltigen Elementen

Das neue Gebäude gilt als „Vorzeigeschule“, weil es durch eine moderne und variable Raumaufteilung besticht und anders als die bisherigen „Flurschulen“, in der die Klassenzimmer nur rechts und links angeordnet sind, in flexible Lernlandschaften mit 16 Klassen- und zwei Inklusionsräumen aufgeteilt ist. Die Lernlandschaften werden über einen vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss durchgehenden Innenhof mit natürlichem Licht versorgt.

Beim Bau wurde nach Angaben der Stadt „großer Wert auf den Einsatz natürlicher Materialien und nachhaltigen Umgang mit Energie gelegt“. So hat das Gebäude eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Heiz-Kühlsegeln in den Klassenräumen. Auf dem begrünten Dach ist eine Photovoltaik-Anlage installiert.