Bochum. Mit ihrer „Bosy Lounge“ starten die Bochumer Symphoniker in die neue Spielzeit. Doch die drückende Wärme im Foyer ist nichts für Zartbesaitete.
Die „Bosy Lounge“ ist zurück. Nach fünf Jahren feierte der Konzertabend der Bochumer Symphoniker und der Classic Night Band am Samstag im Musikforum einen erfolgreichen Neustart.
Karten für Konzerte mit der Classic-Night-Band sind stets schnell verkauft
Schon zwei Jahre vor dem Aus der beliebten Ü-40-Partys 2019 in der Zeche hatte Torsten Sickert mit seiner Classic Night Band eine neue Heimstatt im Musikforum gefunden. Die Zusammenarbeit mit den Symphonikern avancierte zu einem musikalischen Aushängeschild Bochums.
Stets sind die Karten schnell ausverkauft, wenn Pop und Rock auf Klassik treffen, wenn U- und E-Musik zu einer immer wieder faszinierenden Symbiose verschmelzen: bei den opulenten Tribute-Shows „Bosy goes Pop“ (zuletzt 2023 mit einer Queen-Hommage) und den „Silent Night“-Weihnachtskonzerten im großen Konzertsaal ebenso wie bei der „Bosy Lounge“ als Club-Format im Kirchenschiff: leiser und gedämpfter als bei den Classic-Night-Auftritten etwa im Bahnhof Langendreer oder zuletzt im Ruhrcongress, aber nicht minder stimmungsvoll.
Klassiker aus Pop und Rock von Donna Summer bis zu U2
Corona zog dem Erfolgsformat nach 2019 den Stecker. Das Comeback am Samstag knüpfte mit mehr als 400 Besuchern nahtlos an die acht Vorgänger an. Der 16-köpfige Klangkörper unter der bewährten Leitung von Torsten Sickert, mit Streichern und Bläsern der Symphoniker, verpasste Klassikern aus 50 Jahren ein neues, orchestrales Gewand: von Donna Summers „Hot stuff“ bis „Time to wonder“ von Fury in the Slaughterhouse, von „One love“ von U2 bis Duffys „Mercy“; harmonisch intoniert von Band und Orchester, facettenreich interpretiert von den Sängern Holger Auer, Emi Adomakoh und Andreas Paweletz.
Nach zweieinhalb Stunden Live-Musik war die Party noch nicht zu Ende. Nebenan im Kleinen Saal wurde bei einer Disco zu Cocktails von Serkar Barzanis „Pearlz Bar“ weiter gefeiert.
Im Kirchenschiff war es drückend warm
Einziges Manko: In der Kirche war es stickig und drückend warm. Immer wieder mussten erschöpfte Besucher während des Konzerts vor die Tür gehen. Eine Frau erlitt schon vor Beginn einen Kreislaufzusammenbruch. Erkenntnis: Für den Hochsommer ist die „Bosy Lounge“ wenig tauglich. Gut, dass die Fortsetzung 2025 für April angekündigt ist.
Zuvor geht mal wieder nichts mehr: Für „Bosy goes Pop“ am 25., 26. und 27. Oktober, diesmal mit 80er-Hits, waren beim Vorverkaufsstart im Juni alle Karten in Rekordzeit vergriffen. Das gilt auch für die vier „Silent Nights“ vom 20. bis 23. Dezember.