Bochum-Höntrop. Zwischenfall beim Umbau der Waldbühne in Bochum-Höntrop: Bäume wurden gefällt. Sie beschädigten ausgerechnet das, was erhalten bleiben soll.
„Sie können ihren Reporter gleich wieder zur Waldbühne schicken“, schreibt eine Frau aus Bochum-Höntrop an die Redaktion. Sie wohnt neben der Waldbühne und hatte kurz zuvor den großen Bericht über den aufwändigen Umbau in der WAZ gelesen. Dann sah sie, dass Bäume gefällt wurden und auf die Träger des Tribünendaches gestürzt waren. Einige von ihnen seien nun verbogen. „Stimmt“, bestätigt die Stadt Bochum auf WAZ-Anfrage. „Es wurden fünf Träger irreparabel beschädigt.“
Baum stürzt auf Waldbühne in Bochum-Höntrop: Rückschlag für den Umbau
Das ist besonders ärgerlich vor dem Hintergrund, dass diese Träger eigentlich das einzige von der „alten“ Waldbühne sind, was von der Substanz noch erhalten werden konnte und sollte. Von daher ist das Ganze natürlich ein Rückfall für die laufende Modernisierung der Waldbühne. Die beschädigten Träger sollen nun nachgebaut und zeitnah erneuert werden, teilt Stadtsprecher Peter van Dyk mit. Die Umbaumaßnahme solle aber wie geplant zum Jahresende fertig sein.
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Dass die Bäume jetzt und nicht in der Fällperiode im Winter weichen mussten, habe gute Gründe, so van Dyk. „Die zwei Buchen wurden von einem externen Baumsachverständigen hinsichtlich der Standsicherheit untersucht. Dabei stellte sich leider heraus, dass die Wurzeln stark geschädigt waren. Trotz aller Versuche, die Bäume zu erhalten, konnten diese nicht gerettet werden.“
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Die Zentralen Dienste hätten daraufhin eine Ausnahmegenehmigung zur Fällung beantragt und genehmigt bekommen. Da in den Bäumen laut Untersuchung keine Vögel nisteten oder brüteten, seien sie gefällt worden.
Vom Trägerverein der Waldbühne, der künftig gerne mehr als nur die Märchenspiele aufführen möchte, kam zuletzt Kritik daran auf, dass laut Baugenehmigung nur 30 Veranstaltungen pro Jahr auf der Waldbühne erlaubt seien. Das sei in der Tat so, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadt betreibe einen großen finanziellen und logistischen Aufwand, um die Waldbühne wieder zu einem sehr besonderen Kulturort in Bochum zu machen. „Dabei soll es zunächst einmal darum gehen, den Status Quo vor der Schließung wiederherzustellen“, sagt Peter van Dyk.
„Die Kommunikation mit den Anwohnern war verbesserungswürdig und nicht so umfassend, wie es wünschenswert gewesen wäre.“
Das Kulturamt habe auf Bitten der Vereine, die Anzahl der Veranstaltungen zu erhöhen, dazu geraten, erst einmal das Bauprojekt zu Ende zu bringen, um die aktuell bestehende Baugenehmigung nicht zu gefährden. „Wenn sich nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs herausstellt, dass die Veranstaltungen gut angenommen werden und die Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner erträglich bleiben, ließe sich gegebenenfalls über eine Erhöhung der Veranstaltungszahlen sprechen.“
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Selbstverständlich würden dazu auch die Meinungen der Anwohnerinnen und Anwohner einbezogen. Die Kommunikation war laut Stadt zuletzt „verbesserungswürdig und nicht so umfassend, wie es wünschenswert gewesen wäre“.