Bochum. Wie erkenne ich, ob mein Tier Beschwerden hat? Wie kann ich ihm möglichst schnell helfen? Murat Colak erklärt, was die ersten Anzeichen sind.

Murat Colaks weiß, wann es Tieren nicht gut geht. Zu den Patienten des Tier-Chiropraktikers, -Heilpraktikers und angehenden Tier-Osteopathen gehören unter anderem Hunde, Katzen und Mäuse. Zuletzt berichtete die WAZ im Januar dieses Jahres über Colak wegen seiner TV-Show „Der Knochenknacker – Tierisch verrenkt“ bei RTL. Seitdem habe sich aber einiges getan.

So behandle er nicht mehr nur Hunde, Katzen und Mäuse. Auch Löwen oder Bären gehören nun zu seinen Patienten. Angst habe er vor diesen Tieren nicht. „Eher Respekt. Aber den habe ich vor jedem Tier“, sagt Colak: „Die Tiere spüren aber, dass ich ihnen helfe.“ Zuletzt sei er in der Türkei gewesen, um dort einen Löwen und einen Bären in einer Auffangstation zu behandeln. Für eine weitere Sendung sei er zudem mit dem Streaminganbieter Netflix im Austausch.

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In Bochum hat er seine Praxis (Herner Straße 299, Gebäude C43). Beim Herbstfest des Tierschutzvereins Bochum, Hattingen und Umgebung im Tierheim Bochum werde er am Samstag, 7. September, vor Ort sein Wissen an die Tierbesitzer weitergeben. Doch wie können Tierbesitzer möglichst schnell erkennen, dass etwas mit ihrem geliebten Haustier nicht stimmt? Der Knochenknacker Murat Colak gibt seine Top-3-Tipps:

1. Tipp von Bochums „Knochenknacker: Tiere können kommunizieren, dass es ihnen nicht gutgeht

Einen ersten Hinweis könne immer das Wesen des Tieres geben. „Jeder Tierbesitzer kennt sein Haustier am besten und weiß, wie es sich normalerweise im Alltag verhält“, sagt Colak. Wenn das Tier ein Problem hat, verändere sich sein Wesen. Wer beispielsweise einen sehr aktiven Hund hat, der plötzlich keine Lust mehr hat zu laufen, für den könne das ein erstes Anzeichen sein.

Auch wenn sich das Tier zurückzieht, könne das auf ein Problem hinweisen, so der Knochenknacker: „Wenn das Tier zum Beispiel nicht mehr die Nähe zum Menschen sucht, dann merkt man, dass es ihm nicht gut geht.“ Auch das komplette Gegenteil könne aber ein Hinweis sein, dass etwas mit dem Haustier nicht stimmt. „Auch wenn es dauernd die Nähe sucht oder das Hinterteil am Bein reibt.“ Das Tier könne so kommunizieren, wo es ihm wehtut und um Hilfe bitten.

Hunde-Wunderheiler
Murat Colak ist Tier-Chiropraktiker, -Heilpraktiker und angehenden Tier-Osteopath. In Bochum hat er seine eigene Praxis (Archibild) © FUNKE Foto Services | André Hirtz

2. Tipp: Äußere Anzeichen als Hinweise erkennen

Zum Teil können Besitzer ihren Tieren aber auch von außen ansehen, wenn etwas nicht stimmt. „Zum Beispiel, wenn das Tier humpelt“, sagt Colak. Aber auch, wenn sich die Gangart des Tieres verändert, sei es ein Anzeichen, dass etwas nicht stimmen könnte. Ein weiterer Hinweis könnte sein, dass das Tier generell keine Lust hat zu laufen oder nur schwer aus seinem Körbchen herauskommt.

3. Tipp: Tier signalisiert bei Schmerzen, dass es zum Arzt möchte

Es gebe jedoch etwas, was für Colak das am meisten ernstzunehmende Anzeichen ist: „Das Allerschlimmste, was passieren kann, ist, wenn das Tier die Nahrung verweigert.“ So könne das Tier signalisieren, dass es ihm so schlecht geht und er so lange nichts ist, bis sein Besitzer mit ihm zum Arzt geht.

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Die Schmerzen könnten sogar dazu führen, dass das Tier aggressiv wird. Auch wenn es sich an bestimmten Stellen nicht mehr anfassen lässt, ist dies ein Anzeichen.

Knochenknacker aus Bochum: Massage des Tiers kann helfen

Generell rate Colak Tierbesitzern, sein Haustier regelmäßig zu massieren. „In den Vorder- und Hinterläufen beispielsweise.“ Gerade bei Hunden sei dies wichtig, damit sich die Sehnen nicht verkürzen und die Muskulatur ausreichend durchblutet werde. „Deswegen empfehle ich, regelmäßig zum Physiotherapeuten zu gehen und das zuvor mit dem Tierarzt durchzusprechen“, sagt Colak.

Es sei ihm wichtig, sein Wissen an Tierbesitzer weiterzugeben. „Immerhin hat man eine Seele zuhause, die nicht sprechen kann“, sagt der Knochenknacker.  So könnten Tierbesitzer im Notfall richtig reagieren. „Dann helfe ich nicht nur aktiv in der Praxis“, sagt Murat Colak, „sondern auch passiv zuhause.“

Spenden an das Tierheim: Murat Colak ruft einmal monatlich auf

Murat Colak, bekannt als „Boneshands“, ist als Knochenknacker bei zahlreichen Menschen bekannt. Auf seinen Instagram- und Tiktok-Kanälen folgen ihm insgesamt über acht Millionen Menschen. Diese Reichweite nutze er, um einmal im Monat dazu aufzurufen, Dinge an das Tierheim zu spenden, sagt er.

Seine Abonnentinnen und Abonnenten können beispielsweise Spielsachen, Decken, Kissen oder Betten, die die eigenen Tiere nicht mehr benötigen zu seiner Praxis (Herner Straße 299, 44809 Bochum, Gebäude C43) per Post schicken. Auch persönlich können sie diese vorbeibringen. Diese werden dann gesammelt an den Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung gespendet, sagt Murat Colak: „Dann haben die Tiere im Tierheim noch Spaß daran.“