Bochum. Zwei Japanerinnen eröffnen gemeinsam ein japanisches Café im Bochumer Bermudadreieck. Das haben die beiden vor - und das sind ihre Spezialitäten.
Auf einer Reise durch Japan lernt Miyuka Matsuo-Niermann ihren heutigen Ehemann kennen. Die beiden reisen noch drei Monate lang gemeinsam durch das Land, bevor Miyuka feststellt, dass sie schwanger ist und 2019 beschließt, mit ihm nach Deutschland zu ziehen. Daraufhin arbeitet sie eine Zeit lang als Minijobberin in einem japanischen Restaurant in Essen.
Zwei Jahre später kommt auch Azusa Sawa aus Japan nach Deutschland und entscheidet sich dafür, sich beruflich neu zu orientieren. Zuvor hat die 30-Jährige unter anderem als Fotografin gearbeitet und viele verschiedene Berufe ausprobiert. „Ich wollte nochmal etwas ganz Neues machen und meine Stärken nutzen. Ich liebe es zu backen, das passt zu mir“, erklärt sie.
Als Miyukas Chef ihr vorschlägt, ein japanisches Café zu eröffnen, ist die 31-Jährige begeistert und beschließt, in Bochum einen Neustart zu wagen. Auch Azusa ist begeistert von der Idee und freut sich, mit dem Café einen Weg gefunden zu haben, einen Teil der japanischen Kultur nach Deutschland zu bringen.
„Ich habe immer davon geträumt, ein Café zu haben“, erklärt Miyuka glücklich. Gemeinsam mit Azusa leitet sie jetzt das japanische Café Midori in der Brüderstraße im Bermudadreieck.
So sieht die Speisekarte des japanischen Cafés aus
Seit Mitte Mai bieten die zwei Frauen in ihrem Café selbstgemachten, traditionell japanischen Kuchen an. Besonders beliebt sei der vegane „Yuzu Cake“, ein saftiger Kuchen mit japanischer Zitrone, und der „Cheesecake Soufflé“, ein leichter, fluffiger Käsekuchen. Eine weitere Besonderheit: das „Ichigo Sandwich“. Diese japanische Spezialität besteht aus Toast, Erdbeeren und Sahne und ist laut Miyuka besonders bei Anime- und Manga-Fans beliebt.
Neben dem Gebäck gibt es außerdem japanische Getränke, wie Milch mit schwarzer Sesampaste oder Milch mit Houji-Cha, einer gerösteten Sorte von grünem Tee.
„Wollen, dass sich alle Menschen willkommen fühlen“
Auch wenn der Fokus auf einem japanischen Angebot liegt, bieten die beiden auch klassischen Kaffee sowie weitere Getränke und Speisen an: „Wir wollen, dass sich alle Menschen willkommen fühlen. Deshalb bieten wir Verschiedenes an. Wir freuen uns immer, wenn sich andere Menschen für die japanische Kultur interessieren und das Essen probieren“, erklärt Azusa lächelnd.
Zudem gibt es immer eine vegane Alternative: „Viele fragen nach veganem Essen, und ich habe auch einige Freunde, die sich vegan ernähren. Wir überlegen uns deshalb oft neue Rezepte, damit für jeden etwas dabei ist“, erklärt Miyuka.
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Wie das Café bisher ankommt
Auch wenn bisher weniger Kundinnen und Kunden das Café besucht haben als erhofft, freut sich Azusa über die regelmäßigen Besucherinnen und Besucher. „Die meisten Menschen, die hier waren, kommen auch wieder. Wir haben jetzt schon einige Stammkunden, die unser Café entdeckt haben“, erklärt sie lächelnd.
Neu entdeckt haben das Café auch Anna und Nico Rygus. Die beiden essen gerne japanisch, haben das „Midori“ beim Vorbeilaufen gesehen und beschlossen, ihren Urlaubstag mit einem „Matcha-Latte“ und einem „Houji-Cha Cappuccino“ zu beginnen. Der 36-Jährige ist außerdem Fan von japanischem Käsekuchen: „Der geht immer, der schmeckt einfach. Japanisches Essen ist meist leichter, und das mag ich.“
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