Bochum. Jessica Bachmaier wusste schon lange, dass sie in ihrem Job unglücklich ist. Dann setzt sie alles auf eine Karte – und eröffnet einen Hundesalon.
„Waschen, schneiden, pflegen – dann ein Leckerchen!“ Im neuen Hundesalon „Glam´Dogs Bochum“ am Wattenscheider Hellweg 193 kümmert sich seit August Jessica Bachmaier um kleine und große Hunde. Die 38-Jährige hat sich damit ihren großen Wunsch vom eigenen Hundesalon erfüllt. „Hätte ich das mal 20 Jahre eher gemacht, das ist mein absoluter Traumjob“, schwärmt sie.
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Dabei sah ihr Berufsweg zunächst ganz anders aus: Nach der Schule machte Jessica eine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau und arbeitete mehr als zehn Jahre in der Branche: „Ich war aber nie sehr glücklich mit meinem Beruf.“ Nach ihrer Schwangerschaft und der darauffolgenden Elternzeit beschloss sie deshalb, ihren Beruf zu wechseln: „Ich habe dann überlegt, was erfüllt mich und was macht mir Spaß?“ Daraufhin wuchs ihr Wunsch, mit Hunden zu arbeiten. Nach einigen Überlegungen schlug ihr Ehemann ihr dann vor, einen Hundesalon zu eröffnen.
Ihre Leidenschaft für die Arbeit mit den Tieren entdeckte die 38-Jährige durch ihre eigenen Haustiere. Seit ihrer Kindheit hat Jessica mit Hunden zusammen gelebt; bisher hatte sie insgesamt acht Hunde.
„Ich kann mir ein Leben ohne sie gar nicht vorstellen“: Wieso Jessica mit Hunden arbeitet
„Meine Hunde trösten mich, wenn es mir schlecht geht. Ich liebe es, mit ihnen zu kuscheln und spazieren zu gehen, um in der Natur abschalten zu können“, erklärt die 38-Jährige lächelnd und kuschelt dabei ihren Kurzhaardackel Meera an sich heran. „Meine Kunden-Hunde bedeuten mir ebenfalls sehr viel. Es macht mir einfach Spaß, die Hunde glücklich, gesund und gepflegt zu sehen.“
Besonders schätzt die Inhaberin an Hunden, dass sie ihr so viel zurückgeben würden und immer dankbar seien.
So läuft ein Termin im Hundesalon ab
Pro Tag kommen ungefähr vier Hunde aus Bochum und Umgebung zu Jessica in den Salon. Zuerst bespricht sie mit ihren Kundinnen und Kunden, was gemacht werden soll. Dann schaut sie sich in Ruhe das Fell des Tiers an und wählt das passende Shampoo und die Pflegeprodukte aus.
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Die Pflege startet mit zwei bis drei Waschgängen, bei denen neben „tränen-freiem“ Shampoo Produkte, wie Fellmasken in das Fell eingerieben werden. Besonders wichtig sei dabei die Badepumpe, ein Gerät, das das Fell intensiv reinigt. Anschließend wird das Fell zu 80 bis 90 Prozent trockengeföhnt, bevor sie die Haare unter dem Standföhn ausbürstet. Das sei besonders bei Locken wichtig, weil sich die Haare so besser schneiden lassen. Neben dem Fell werden außerdem die Krallen geschnitten.
Insgesamt dauern die meisten Termine etwa zwei Stunden. Jessica möchte sich für jeden Hund genügend Zeit nehmen: „Ich lege großen Wert auf eine gründliche Arbeit. Mir kommt es nicht auf die Masse an, sondern auf Qualität“, erklärt die 38-Jährige.
Keine Angst vor Bissen
Der Umgang sei mit den meisten Hunden einfach, da viele den Besuch schon von anderen Salons gewöhnt seien. Es gibt allerdings auch Hunde, die zwar dringend auf die Pflege angewiesen sind, bei denen das aber schwerfällt. So geht es Jessica zum Beispiel mit einer Hündin aus Rumänien, die vom Tierschutz kommt und die häufiger beißt.
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Angst davor habe Jessica aber nicht: „Man erschreckt sich natürlich, einmal habe ich laut geschrien. Angst habe ich aber keine.“ Außerdem freue sie sich besonders bei diesen Hunden über die Fortschritte, die sie durch die Besuche in ihrem Salon erzielt.