Bochum. Das „Five“ in der Bochum Innenstadt gilt seit zehn Jahren als exklusiver Geheimtipp. Doch dort einen Tisch zu bekommen, ist schwierig. Was Gäste dort erwartet.
- In der Bochumer Innenstadt gilt das Restaurant „Five“ seit zehn Jahren als exklusiver Tipp.
- Einen Tisch zu bekommen, ist schwierig. Das Restaurant ist über Monate ausgebucht.
Ganz Gastro-Bochum ächzt unter den Folgen von Corona und Inflation. Ganz Bochum? Nein! Ein kleines Restaurant hört nicht auf, der Krise in der Ausgehbranche unbeugsam Widerstand zu leisten. Sein Name: „Five“. Seine Besonderheit: ausgebucht für zwei Monate. Vier Tage pro Woche. Immer.
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Vor zehn Jahren ging die „Livingroom“-Gruppe mit ihren Chefs Lukas Rüger und Seran Bahtijari („Grüner Gaul“, „Franz Ferdinand“) mit ihrem Ableger an den Start. Mit dem „Five“ am Hellweg 28-30 wollten sie ein Lokal etablieren, das es so in Bochum nirgendwo gibt. Wollten beweisen, dass es „nur einer Handvoll guter Dinge“ (auch deshalb die Fünf) bedarf, um gehobenen Ansprüchen zu genügen. Genauer: zweier Menüs mit fünf Gängen, die sich auf der zweimonatlich wechselnden, stilvoll zerknüllten Speisekarte wiederfinden.
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Es gilt Großmutters bewährte Regel: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt! Der Gast hat die Wahl zwischen und innerhalb der klassischen Fleisch-Fisch-Option und der vegetarischen Menü-Alternative. Vorbereitet im „Livingroom“ gleich über den Hof. Frisch zubereitet und angerichtet in der „Five“-Küche mit OP-Lampe unter der Decke.
Zehn Jahre „Five“: 16 Plätze sind ständig ausgebucht
In ist, wer drin ist. Diese Exklusivität hat ihren Preis, ebenso wie die Qualität. 89 Euro werden für ein Menü aufgerufen: aktuell mit Ceviche, Pulpo, Gulasch-Krokette, Ferkel und Beeren & Biskuit. Vegetarier tafeln zehn Euro billiger. Getränke, in der Regel die begleitenden Weine, gehen extra.
Zu teuer? Die langjährigen Gastgeber Tibor Werzl (38) und Nicolai Menting (32) lächeln milde. Ja, das „Five“ hat nur 16 Plätze, vier weniger als vor Corona. Aber nein: Derart gefragt sei wohl kein anderes Restaurant in Bochum. Täglich um Mitternacht wird das Buchungsportal mit 62 Tagen Vorlauf freigeschaltet. „Meist sind alle Tische kurz nach 24 Uhr vergeben“, berichtet Tibor Werzl. Spätestens am Morgen geht nichts mehr. „Über diesen Andrang sind wir manchmal auch selbst überrascht. Das ist schon irre“, staunt Nicolai Menting.
Gastgeber versichern: „Alles bleibt wie es ist“
Mittwochs bis samstags wird um 19 Uhr aufgetischt. Werzl und Menting übernehmen alle Aufgaben: in der Küche, im Service, als Sommeliers. Wird bei einer derartigen Nachfrage über eine Erweiterung nachgedacht? „Alles bleibt wie ist es ist“, versichert Werzl.
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Mehr als die vier Öffnungstage seien für das Duo kaum zu stemmen. Der urige Charme des Gastraumes müsse unbedingt erhalten bleiben. Wirtschaftlich sei der Betrieb obendrein bestens zu managen: „Wir wissen genau, welche Gäste wann kommen und was sie essen. Das erleichtert die Planung für den Wareneinsatz enorm.“
Lokal gilt als erster Anwärter auf einen Michelin-Stern in Bochum
Kulinarisch wolle das „Five“ seiner Linie gleichfalls treu bleiben. Auch wenn der Feinschmecker-Treff als erster Anwärter auf einen Michelin-Stern in Bochum gilt. Auch wenn das Fachmagazin „Bochum geht aus“ das Kleinod am Hellweg in der jüngsten Ausgabe abermals unter den Top 5 in der Kategorie „Gourmet-Restaurants“ listet: „Wir konzentrieren uns weiterhin auf das Wesentliche: gutes Kochen mit guten Produkten, ohne Etikette und Chichi“, sagt Tibor Werzl. „Ein Stern ist uns dabei gar nicht so wichtig.“
Infos: five-bochum.de