Bochum. Der neue Wasserspielplatz „Urban Blue“ ist inzwischen drei Monate alt. Darum werten die Wasserwelten ihn trotz anfänglicher Skepsis als Erfolg.
Vor rund drei Monaten eröffnete Bochums neuer Freizeit- und Wasserpark. Der Andrang kurz nach der Eröffnung war groß, doch auch die Kritik blieb nicht aus. „Es ist wieder ein Freibad weniger“, sagt Katharina Freitag beim Besuch im „Urban Blue“.
Besonders Stimmen darüber, dass immer mehr Freibäder in Bochum zurückgebaut werden, wurden nach der Eröffnung laut. Der Wasserspielplatz steht auf dem ehemaligen Freibadteil des Hallenfreibads Langendreer. Der Stadrat hatte einer Sitzung im November 2021 eine umfassende Modernisierung der Bochumer Bäder bis 2030 beschlossen. Entwickelt hätten das Konzept die Wasserwelten selbst, erklärt Wasserwelten-Presseprecher Jascha Dröge. Nun bilde es den Fahrplan für die Modernisierungs- und Umbauarbeiten an den einzelnen Standorten.
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„Für den Standort Langendreer war die Entwicklung einer familienorientierten Spiel- und Freizeitfläche vorgesehen, die eine hohe Aufenthaltsqualität bietet und den Schwerpunkt auf das Thema Wasser legt“, fährt Dröge fort. Genau das sei mit dem Urban Blue umgesetzt worden.
Kritik am Bochumer Urban Blue: Jugendliche kämen zu kurz
Kritisiert haben WAZ-Leser bei Umfragen auf Instagram und Facebook unter anderem die spürbare Eingrenzung der Zielgruppe des Wasserspielplatzes: Dieser sei sehr auf die ganz jungen Besucher ausgelegt, gerade Jugendliche kämen hier kurz. Vor Ort schneiden sich die Meinungen diesbezüglich. Die Besucher sehen für und wider.
Das Urban Blue hat zusätzlich zum recht flach angelegten Spielebereich im Wasser einen Basketball-Platz und eine Beachsoccer-Anlage, einen Fußballplatz mit Sandboden, die laut Dröge besonders bei jugendlichen Gästen gut ankämen. Denisa Hasic ist mit ihren Kindern und einer befreundeten Familie im Freizeit- und Wasserpark. Ihr Ältester ist elf Jahre alt. Auch er ist Fan vom Fußballplatz. „Jetzt gerade ist aber niemand da, mit dem er da spielen kann“, sagt Hasic mit Blick auf ihn, während er etwas gelangweilt im Liegestuhl neben ihr sitzt.
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Für die Kleineren dagegen sei es toll. Die Kinder planschen, ziehen sich auf Flößen durchs Wasser. Und die Eltern, die können sich im Liegestuhl zurücklehnen. Zumindest etwas entspannter als in einem „normalen Freibad“, finden Hasic und die mit ihr befreundete Mutter Noura Said. „Man muss nichts machen. Das Gelände ist abgesperrt und es ist kein tiefes Wasser in der Nähe“, sagen sie.
Viele Besucher im Urban Blue: Wasserwelten ziehen positive Bilanz
Auch Katharina Freitag weiß die Abwesenheit vom tiefen Wasser zu schätzen. „Für die kleinen Kinder ist es super“, erklärt sie. Ob das Urban Blue aber etwas für ältere Kinder ist, zweifelt sie doch an. „Ab dem Grundschulalter ist es glaube ich langsam vorbei.“
Weil der Park mal etwas anderes ist, aber auch, weil es immer weniger Freibäder als Alternative gibt, nehmen Familien auch eine weitere Fahrtstrecke auf sich, um das Urban Blue mal auszutesten. Melanie Peters und Barbara Mangold sind beispielsweise extra mit ihren Kindern aus Höntrop angereist. Möglich sei das nur, weil sie ein Auto und in den Sommerferien auch die Zeit hätten, einen ganzen Tag im Park zu verbringen. Und gerade bei auch nur mittelmäßigem Wetter sei das – anders als im Freibad – gut möglich, finden Katharina Mottyll und Charlotte Sollmann. Angenehm sei dann auch, dass es nicht so überlaufen sei, wie bei schönerem Wetter.
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Insgesamt ziehen die Wasserwelten aber kurz vor der Dreimonatsmarke eine positive erste Bilanz. Das Urban Blue ist seit Ende April geöffnet. Seitdem seien bereits rund 30.000 Gäste ins Urban Blue und das Hallenbad Langendreer gekommen, informiert Dröge. „Im gleichen Zeitraum waren im Freibad Werne rund 18.000 Besucher, im Hallenfreibad Hofstede rund 17.500 Besucher und im Freibad Südfeldmark rund 13.000 Besucher zu Gast.“ Die Botschaft, die die Wasserwelten daraus zieht, ist klar: Das Urban Blue ergänze das klassische Freibadangebot der Wasserwelten und werde sehr gut angenommen.
Anregungen erwünscht: Wasserwelten haben noch Pläne für das Urban Blue
Nicht zuletzt könnte diese gute Resonanz auch am vergleichsweise günstigen Eintritt liegen. Während vereinzelte WAZ-Leser online von „zu teuer“ schrieben, hoben die Eltern vor Ort im Urban Blue den Eintrittspreis positiv hervor: Für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt frei. Für alle Besucher ab sechs Jahren beträgt er 2,50 Euro.
Außerdem gibt es einen vergünstigten Familientarif für 8 Euro und ein Kombi-Ticket für das Urban Blue und das Hallenbad. Dieses kostet, wie in den Bädern der Wasserwelten üblich, 3 Euro für Kinder ab 6 Jahren und 5 Euro für alle ab 16 Jahren und ermöglicht einen ganztägigen Besuch. Für Kinder unter 6 Jahren ist auch hier der Eintritt frei. Damit entspricht der Eintrittspreis für den kombinierten Besuch des Hallenbads und des Urban Blue dem üblichen Eintrittspreis in die Bäder der Wasserwelten Bochum.
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Immer wieder nehme der Betreiber auch Anregungen auf, um den Besucherinnen und Besuchern ein schönes Freizeiterlebnis zu bieten: „Um den Sonnenschutz zu verbessern, sind bereits große Sonnenschirme bestellt worden.“ WAZ-Leser berichteten auch von scharfkantigen Steinen in den Becken. Dies werde nun geprüft, so Dröge.
Kritik hatte es außerdem an der Anreise- und Parksituation gegeben. Diese habe sich durch die Neugestaltung der Außenfläche des Bades in Langendreer nicht geändert. „Das Bad befindet sich in einem Wohngebiet, weswegen Parkplätze begrenzt sind“, sagt Dröge. Für Badegäste seien die Parkplätze, die es gebe, aber kostenfrei. Wie genau das kostenfreie Parken auch über die Regelparkdauer von anderthalb Stunden hinaus funktioniert, erklären die Wasserwelten online unter wasserwelten-bochum.de/fairparken.