Bochum. Mit hochsommerlichen Temperaturen startet die neue Woche, trotzdem ist die Ampel an der Badestelle in Bochum-Dahlhausen rot. Woran liegt das?
Das Wetter meint es 2024 bisher nicht gut mit der Badestelle an der Ruhr in Bochum-Dahlhausen. Weil es seit der Eröffnung am 16. Juni immer wieder stark geregnet hat, leuchtete die Badeampel meist rot. Das bedeutet: Schwimmen verboten, so auch aktuell. Die Stadt zieht auf Anfrage der WAZ nach etwa einem Monat eine Zwischenbilanz und schlüsselt auch die Kosten für die Badeampel auf.
„Das Baden war aufgrund der Starkregenereignisse bisher nur an fünf Tagen erlaubt. Die Ampel stand an 25 Tagen auf Rot und erlaubte das Baden an diesen Tagen leider nicht“, erklärte Kirsten Ilk, Sprecherin der Stadt Bochum, Mitte Juli. Und auch am Montag (29. Juli) ist die Badeampel rot.
Badestelle an der Ruhr in Bochum: Schwimmen ist immer wieder verboten
Insgesamt zeigt sich: Wie auch in den vergangenen Jahren ist die Ampel häufiger Rot als Grün. 2023 war die Badestelle nur an jedem dritten Tag geöffnet, 2022 – in der ersten Badesaison – an etwa jedem zweiten Tag. Damals hatte die Stadt die Stelle meist vorsorglich gesperrt, anders als im vergangenen Jahr. Da hatte das Frühwarnsystem angeschlagen, die Wasserqualität war durch Eintragungen in der Ruhr zu schlecht.
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Die geltenden Grenzwerte bleiben auch in diesem Jahr bestehen, allerdings entschied die Stadt, die Messmethode zu verändern. Während bisher Radardaten genutzt wurden, sollen nun vor allem echte Niederschlagsdaten ausschlaggebend sein, um die Vorhersagequalität zu verbessern. „In dieser Saison kann an vier von fünf Messstationen auf Niederschlagsdaten zurückgegriffen werden“, hieß es im Mai von der Stadt Bochum.
Neue Messmethode zeigt noch keine Wirkung
Stadtsprecherin Ilk erklärt nun: „Die Nutzung der echten Niederschlagsdaten sollte dazu führen, dass die Badestelle perspektivisch an mehr Tagen geöffnet werden kann. Leider konnten wir durch die hohe Anzahl an Regentagen noch keinen Nutzen aus der Optimierung ziehen.“
Baden in der Ruhr in Dahlhausen: Das sind die jährlichen Kosten
Auf Anfrage äußert sich die Stadt Bochum auch zu den Kosten der Badestelle. Während sie im Eröffnungsjahr bei rund 70.000 Euro lagen, waren es 2023 33.400 Euro. Sie setzen sich folgendermaßen zusammen: 3300 Euro für die Badeampel, 5900 Euro für Müllentsorgung und Reinigung, 6000 Euro für Wasserproben sowie 18.200 Euro für die Anmietung mobiler Toiletten. „Im Jahr 2024 erwarten wir keine großen Änderungen beziehungsweise Abweichungen der Kosten“, so Ilk.
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Fünfmal pro Woche würden die Uferlinie und die Wiese an der Badestelle gereinigt, die Toiletten immer montags, mittwochs und freitags. „An der Badestelle werden täglich Kontrollgänge durchgeführt, unter anderem auch bei den Toiletten, die nur zur Hälfte geöffnet sind“, sagt Ilk. Bei Verschmutzungen der Kabinen könne dann entsprechend reagiert werden: Sie könnten bis zur nächsten Reinigung gesperrt, andere dafür geöffnet werden.
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Wie viele Besucherinnen und Besucher in diesem und dem vergangenen Jahr zum Schwimmen zu der Badestelle gekommen sind, lässt sich übrigens nicht sagen. Denn: Die Badestelle ist öffentlich und ohne Eintritt zugänglich.