Bochum. Hier spielen Dackel und Dalmatiner miteinander: Tina Brauer leitet eine Hundetagesstätte in Bochum. Wie sie dazu kam, was ihre Arbeit ausmacht.
Huta statt Kita, heißt es bei Tina Brauer. Die Bochumerin ist Leiterin der Hundetagesstätte (Huta) „BoHat Hundesitting“ in Bochum-Linden. Hundebesitzerinnen und -besitzer, die während der Arbeit oder anderer Aktivitäten ihren Hund nicht mitnehmen können, geben ihn bei Brauer ab. Auf bis zu neun Hunde passt sie gleichzeitig auf – inklusive ihrer zwei eigenen.
Fritz, Beau, Daza und Hazle tollen im Wohnzimmer umher, Ladina, die Älteste in der Gruppe, liegt entspannt in ihrem Körbchen neben der Couch im Wohnzimmer. Ein Dalmatiner spielt währenddessen mit dem nicht annähernd halb so großen Dackel. Mittendrin ist immer Brauer, die sich um die Tiere kümmert. Aber was macht sie eigentlich als Hundesitterin?
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Hundetagesstätte in Bochum: Brauer passt auf bis zu neun Hunde auf
Als Hundesitterin passt sie den ganzen Tag auf die Tiere auf. Ihr Tag startet bereits um circa fünf Uhr mit der ersten Gassi-Runde – mit ihren eigenen Dalmatinern und den Hunden, die über Nacht geblieben sind. Gegen halb sieben bringen die ersten Besitzer ihre Hunde zu ihr, sagt Brauer. Um acht Uhr geht es dann für circa zwei Stunden zur Hundewiese nach Hattingen.
Anschließend gehe es wieder zurück in Brauers Haus. „Hier chillen wir dann erstmal und es gibt etwas zu essen“, sagt sie. Die Verpflegung bringe jedes Herrchen selbst mit – das sei wegen der Allergien wichtig, so Brauer.
Ein Ersatz für die Hundeschule sei sie aber nicht. „Natürlich erziehe ich mir meine Welpen mit ran und die hören auch auf mich“, sagt Brauer. Für die Erziehung der Tiere seien jedoch die Besitzerinnen und Besitzer verantwortlich.
Eingewöhnung in der Hundetagesstätte: „Bleiben erstmal für ein paar Stunden hier“
Bevor Brauer einen neuen Hund in ihr Rudel aufnehme, prüfe sie, ob der Hund auch zu den restlichen passt. „Wir machen dann eine Eingewöhnung. Erstmal kommen die Tiere mit ihren Besitzern zum Kennenlernen, anschließend bleiben sie für ein paar Stunden hier“, sagt Brauer. Dann würden die Hunde verstehen, dass sie auch wieder abgeholt werden.
Die Stundenanzahl werde nach und nach erhöht. „Dann kommen sie irgendwann auch mit auf die Hundewiese“, sagt die Hundesitterin. „Nach ein bis zwei Tagen haben die Hunde das dann drin, wie der Tagesablauf ist.“ In ihrem eingezäunten Garten können die Tiere jederzeit auch spielen.
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Manche Hunde bleiben aber länger als nur einen Tag. Brauer nehme auch Urlaubshunde auf. Diese bleiben für eine oder auch zwei Wochen bei ihr, wenn ihre Besitzer in den Urlaub fahren. Die meisten Hundehalter geben ihre Tiere aber bei ihr ab, während sie arbeiten, sagt die Hundesitterin. Ein Tag koste 15 Euro, übernachtet der Hund bei ihr, sind es 20 Euro.
Bochumerin ist eher durch Zufall Hundesitterin geworden
Auf den Beruf als Hundesitterin sei sie eher zufällig kommen. Sie habe eine Ausbildung zur Tierarzthelferin in Leverkusen gemacht. Nach der Lehre stand sie vor der Wahl dorthin zu ziehen. „Aber ich bin voll Ruhrpott-Kind“, sagt Brauer. Daher fiel ihre Wahl auf Bochum.
Während ihrer Arbeitssuche habe sie in einem Geschäft für Heimtierbedarf einen Aushang gesehen, dass ein Dobermann-Besitzer jemanden zur Betreuung seines Hundes sucht, erinnert sich Brauer. Auf die Anzeige habe sie sich gemeldet. Ihre Hundetagesstätte entstand dann recht schnell. „Dann kam, dass er noch jemanden kennt, der einen Hundesitter sucht“, sagt Brauer. Für ihre Selbstständigkeit habe sie vom Arbeitsamt einen Gründungszuschuss bekommen. „Ich habe alles angemeldet und das Veterinäramt, das regelmäßig kommt, war hier“, sagt sie. Inzwischen habe sie ihre Hundetagesstätte seit 17 Jahren.
Manche Hunde seien bereits in der zweiten Generation da. Ihr altes Rudel sei inzwischen fast ganz verstorben. „Das gehört auch mit dazu“, sagt sie. Dennoch sei es der richtige Job für Tina Brauer: „Die Arbeit macht total Spaß.“